Hörl: Molterer hat Wahlen alleine vom Zaun gebrochen!

VP-Listenführer erwartet sich, dass Vizekanzler die Konsequenzen zieht

ÖVP, SPÖ und Grüne haben bei den Nationalratswahlen schwere Niederlagen erlitten! Auch in Tirol müssen die ehemals stimmenstärksten Parteien mit schlechten Ergebnissen umgehen. Der Listenführer der Tiroler Volkspartei, Franz Hörl, forderte am Monatg bereits, dass Bundeschef Molterer geht.

(KHZ). Hörl, der seit 2006 als Tourismussprecher im Nationalrat vertreten ist, möchte zudem, dass seine Partei künftig von der Oppositionsbank aus neuen Schwung für künftige Wahlauseinandersetzungen holt: Wir müssen schnell in Opposition gehen. Dann müssen Rot und Blau zeigen, wie sie das vorige Woche im Nationalrat beschlossene Faymann-Packet umsetzen. Seitens der Tiroler ÖVP werden voraussichtlich nur noch vier, anstatt wie bisher sechs Nationalräte in Wien vertreten sein. Neben Franz Hörl werden der Unterländer Josef Lettenbichler, der Terfener Hermann Gahr und vorausichtlich Karin Hakl ins Hohe Haus einziehen.
Zur VP-Bundesspitze meint Hörl: Alle Führungspositionen in der Bundespartei stehen zur Disposition und zur Diskussion.

Noch härter geht der Gerloser Wirtschaftsbündler mit Spitzenkandidat Wilhelm Molterer ins Gericht: Es war seine alleinige Entscheidung, diese Wahlen vom Zaun zu brechen und nun wird er die Konsequenzen zu ziehen haben. Der einzige Grund für einen Verbleib Molterers an der Parteispitze wäre jener, dass Faymann mit Molterer nicht koalieren möchte.

ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter meint: Das Ergebnis ist erschreckend. Es ist eine große Niederlage, da gibt es nichts zu beschönigen. Die Streiterei der Regierung hat eine Ohrfeige bekommen. Die Bürger haben nicht akzeptiert, dass nicht gearbeitet, sondern nur gestritten wurde. Platter selbst gehörte dieser Bundesregierung bis zum Juli 2008 als Innenminister an.

Das mit 30,8 % eher dürftige Landesergebnis führt Platter auf den Dinkhauser-Effekt und den Bundestrend zurück: Diese Neuwahl war nicht mein Wunsch vor allem nicht nach einem derart harten Landtagswahlkampf.

Einen deutlichen Rechtsruck sehen die Parteichefs von SPÖ-Tirol und Grünen, Hannes Gschwentner und Georg Willi. Willi regt im BEZIRKSBLÄTTER-Interview gar eine Koalition Rot-Schwarz-Grün an. Nur so könnten die Rechten von der Macht ferngehalten werden und das angekratzte Image Österreichs würde international nicht weiter leiden. Die eigenen Verluste von 2 % führt Willi auf das erneute Antreten von Fritz Dinkhauser zurück.

Für SP-Vorsitzenden Hannes Gschwentner sind die 18,3 % vom Sonntag ein erster Schritt nach oben in Richtung Konsolidierung. Der rote Landesrat und Ex-Nationalrat Gerhard Reheis meinte noch am Wahlabend: Der erste Platz ist gesichert, das ist erfreulich. Es beweist, dass die Bevölkerung vorzeitig vom Zaun gebrochene Neuwahlen nicht goutiert. Die ÖVP wird jetzt für ihre mangelnde Vertragstreue abgestraft.

Nach Erklärungen suchte man auch bei der Liste Fritz. So sparte der Landtagsabgeordnete Gottfried Kapferer nicht mit interner Kritik: Das BZÖ hat uns massiv geschadet, ebenso wie eine schlechte Presse und die Gurgiser-Aussage zur Nulllohnrunde. Und offenbar konnten wir den Menschen nicht klar machen, dass der Fritz sich nicht nach Wien aus dem Staub macht.

Zufriedenheit indes bei den Vertretern der FPÖ. Landesspitzenkandidat Werner Königshofer, der künftig mit Carmen Gartelgruber das blaue Nationalratsduett stellen wird: Wir haben im Bund, wie auch in Tirol, ein tolles Ergebnis. Das zeigt, dass wir auf die richtigen Themen gesetzt haben. Zudem haben wir mit der sympathischen Ausstrahlung von H.C. Strache gepunktet.

Kommentar von Karl Heinz Zanon:
Votum gegen die Maden im Speck!

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