Ötztal
Parkgebühren bald (fast) im ganzen Tal

Zur Raftingsaison ist der Parkplatz in Magerbach oft übervoll und wird deshalb demnächst bemautet. | Foto: Dorn
  • Zur Raftingsaison ist der Parkplatz in Magerbach oft übervoll und wird deshalb demnächst bemautet.
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Sölden zieht bereits positive Bilanz, Gemeinden Längenfeld, Oetz, Sautens und Haiming ziehen nach.

ÖTZTAL. Es zeichnet sich immer mehr ab, dass Parken zukünftig auch in den Landgemeinden etwas kosten wird. So auch im Ötztal, wo seit diesem Winter bereits in der Gemeinde Sölden zur Kassa gebeten wird. Und spätestens seit der jüngsten Planungsverbandssitzung am vergangenen Donnerstag ist klar, wohin bei den anderen Talgemeinden die Reise geht.

In Sölden waren neben der Gemeinde vor allem die Bergbahnen die treibende Kraft bei der Parkraumbewirtschaftung. Auch die Betriebe entlang der Hauptstraße erheben nun Gebühren für ihre Parkplätze, von denen jeweils 20 Prozent in einen gemeinsamen Pool fließen, von denen das System sowie die Ausweitung des Öffentlichen Verkehrs mitfinanziert werden. Neben der Einführung eines Schnellbusses ist eine weitere Maßnahme die Ausweitung des Dorfbusses auf die Sommermonate.

Mehrwert fürs Dorf

"Wir haben erkannt, dass beim Verkehr nicht so sehr die An- und Abreise das massive Problem sind, sondern vor allem der Verkehr während des Urlaubs. Durch die Parkraumbewirtschaft sind extrem viele Leute auf den Bus umgestiegen", zieht Philipp Falkner von den Bergbahnen Sölden erste Bilanz. "Wir haben den Binnenverkehr sicht- und spürbar reduzieren können. Die einheimische Bevölkerung hat die Maßnahme ritterlich zur Kenntnis genommen. Es gab viel weniger Kritik als erwartet und unsere Stammgäste waren ohnehin verwundert, dass wir erst jetzt Gebühren einheben", ergänzt Bürgermeister Ernst Schöpf.

Das positive Resümee der Sölder Gemeinde ist in Längenfeld aufgegriffen worden, die die Parkraumbewirtschaftung nun im Bauausschuss behandelt wird. Umsetzen wolle man die Gebühreneinhebung dann in den nächsten zwei Jahren, kündigt Bürgermeister Richard Grüner an. Die Therme Aqua Dome startet bereits im Juni mit Parkgebühren. In Umhausen sind die drei großen Wanderparkplätze schon länger kostenpflichtig, im restlichen Dorf wolle man in nächster Zeit dagegen nichts am freien Parken ändern, übt sich Jakob Wolf als einziger Talhäuptling in Zurückhaltung.

Talgemeinden ziehen nach

Hansjörg Falkner, Verbandsobmann und Bürgermeister von Oetz, setzt hingegen auf eine Ausweitung der Gebührenverordnung. Die bisher am Zentrumsparkplatz geltende Bemautung wird zukünftig nicht wie bisher ab der ersten Minute, sondern erst nach einer halben Stunde schlagend werden, so Falkner. Auf welchen weiteren Parkflächen die Parkraumbewirtschaftung außerdem zur Anwendung kommt, wird derzeit vom Verkehrsausschuss ausgearbeitet, gibt sich der Dorfchef mit weiteren Informationen zurückhaltend. Man werde das frühzeitig kommunizieren und vor der Umsetzung in diesem Sommer die Bevölkerung bei einer Veranstaltung informieren. In den Reigen der Gebührengemeinden steigt auch Sautens als kleinste Talgemeinde ein, die heuer mit der Planung einer Parkraumbewirtschaftung beginnen wird. Ob aber eine Tagesgebühr bei den großen Parkplätzen am Fußballplatz, Schwimmbad und Kalkofen und eine Kurzparkzone im Dorf erhoben wird, müsse erst evaluiert werden, skizziert Bürgermeister Bernhard Gritsch.

Und als letzte "Talgemeinde" setzt auch Haiming zumindest vorerst beim Magerbachparkplatz auf Gebührenpflicht: "Wir haben zwei Automaten bestellt, aber die Höhe der Gebühren noch nicht beschlossen. Die anderen Gemeindeparkplätze wird man sich im Ausschuss anschauen", so Haimings Bürgermeisterin Michaela Ofner. "Wir werden einmal die Erfahrungswerte der anderen abwarten und uns mittelfristig mit dem Gedanken anfreunden. Heuer kommt aber noch nichts", positioniert sich Roppens Dorfchef Ingo Mayr vorerst noch als Zaungast im Planungsverband.

Siehst du einen Sinn in der Parkraumbewirtschaftung in Landgemeinden

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