Telfer FPÖ stimmt keiner Wohnungsvergabe an Migranten mehr zu und wettert gegen die ÖVP

TELFS (lage). Der Telfer FPÖ-Gemeindevorstand Mag. Dieter Schilcher will den Zuwachs an türkischstämmigen in Telfs entgegenwirken und stimmt in Zukunft keiner Wohnungsvergabe an Bürger mit Migrationshintergrund mehr zu: "Ich trage diese katastrophalen Entwicklungen nicht mit. Die enorme Zuwanderung dieser Migrantengruppe muss gestoppt werden."

Die "ÖVP-Telfs wächst zur Türkenpartei" meint Schilcher in seiner Presseaussendung: "Bei den Gemeinderatswahlen hat die ÖVP-Telfs sieben Mandate erreicht. Drei Mandate hat die ÖVP alleine mit der türkischen Wählerschaft erzielen können. Nun verlangt diese Gruppierung natürlich eine Gegenleistung für Ihre so großzügige Unterstützung bei den letzten Wahlen. Welche Gegenleistung seitens der ÖVP-Telfs dafür erbracht wird, zeigte sich nun deutlich bei den letzten Wohnungsvergaben." Schilcher meint weiter, dass die "Flutwelle an türkischstämmigen Wohnungsansuchenden nun von der ÖVP bedient wird."

Zur Information:
Die Wohnungsvergabe ist Sache des Gemeinde-Vorstandes, dieser besteht aus acht Mitgliedern (bis zur Wahl waren es 7):
Stimmberechtigt sind:
3 ÖVP (VBgm. Stock, GV Braun, GV Klieber)
2 WFT (Bgm. Härting, GV Hagele)
1 PZT (VBgm. Porta)
1 WFT (GV Walser)
1 FPÖ (GV Schilcher)

Mit beratender Stimme:
GR Gsodam
GR Gritsch
GR Derflinger

Aus dem Büro von Bürgermeister Christian Härting heißt es, dass bei der Wohnungsvergabe streng nach den Kriterien vorgegangen wird. Jeder Wohnungssuchende Bürger in Telfs, der diese Kriterien erfüllt, österreichischer Staatsbürger ist, hat ein Recht auf eine Gemeindewohnung: Alle sind gleich zu behandeln, egal, welchen Nachnamen jemand hat oder ob ein Migrationshintergrund vorliegt - alles andere wäre Diskriminierung.

ÖVP Vizebürgermeister Christoph Stock nimmt zur Aussendung der FPÖ Telfs wie folgt Stellung: "Die mit nichts belegbaren Vorwürfe der Freiheitlichen (GV Mag. Schilcher), dass die ÖVP bei der Vergabe der Gemeindewohnungen türkischstämmige Telfer großzügig versorgt, ist ein kompletter Unsinn.
Hätte Mag. Schilcher seine Hausaufgaben gemacht, und vor der Presseausendung richtig recherchiert, so wäre auch er zu einem ganz anderen, tatsächlich den Fakten entsprechenden Ergebnis, gelangt.
Fakt ist, dass im Jahr 2009 insgesamt 121 Wohnungen von der Gemeinde vergeben wurden wobei an türkischstämmige insgesamt 32 Wohnungen entfielen. Das sind 26,4 %.
2010 war die Vergabe sogar noch eindeutiger. Vergebene Wohnungen 193 davon 37 an türkische Migranten. Das ist ein Prozentsatz von 19,2 %. Also klar rückläufig.
Die Wohnungsvergabe ist Sache des Vorstandes indem die ÖVP mit 3 von 7 Sitzen vertreten ist. GR. Güven Tekcan ist im Gemeindevorstand nicht vertreten und hat auch kein Mitspracherecht bei der Vergabe.
Schade ist, dass GV. Mag. Schilcher als Fraktionsführer nicht die Gemeindearbeit im Sinn hat sondern schon jetzt, über 5 Jahre vor der nächsten Gemeinderatswahl, mit dem Wahlkampf unter der Gürtellinie beginnt. Dies macht er nicht mit Daten und Fakten sondern mit falschen, polemischen Aussagen die in Telfs das Klima weiterhin vergiften."

Integrationsobmann GR Güven Tekcan meint dazu wörtlich: "Mit derartigen Äußerungen schadet man Telfs in der Öffentlichkeit und trägt nicht zum Integrationswillen aller bei. In Telfs leben 63 Nationen friedlich miteinander. Diese lassen sich durch derartige rassistische Äußerungen nicht auseinander bringen."