Sportliches Interview mit Susanne und Helmut Knabl

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Seit nun 15 Jahren gibt es die Kletterhalle in Imst. Im Jahre 2002 pachtete Susanne Knabl die höchste Indoor-Kletterhalle in Österreich. Zwei Jahre später kam dann das Sportcafe dazu. Mit der Hilfe ihrer ganzen Familie, besonders mit ihrem Mann Helmut Knabl, seinerseits Vizepräsident des Internationalen Kletterverbandes IFSC, führt sie die beiden Betriebe mit großer Leidenschaft 7 Tage die Woche.

Bereits fünf Mal wurde die Kletterhalle umgebaut bzw. erweitert, zuletzt wurde 2011 die Boulderarena komplett erneuert und vergrößert.

Denn Bezirksblättern standen Susi und Helmut Knabl für ein Interview zur Verfügung.

Bezirksblätter: Seit 1997 gibt es die höchste Indoor-Kletterhalle Österreichs hier in Imst. Wie entstand die Idee für dieses Projekt?

Helmut Knabl: Ursprünglich wollte man in Imst eine Kletterhalle errichten. Initiator war eigentlich Mike Gabl, der den damaligen Bürgermeister Krismer dazu motivieren konnte, eine künstliche Kletterwand zu bauen. Die Gemeinde hat darauf verschiedenste Kletterhallen in der Schweiz besichtigt und sich schlussendlich entschieden, die Anlage in dieser Form zu bauen.

Bezirksblätter: Wie wird die Kletterhalle von der Bevölkerung angenommen und gibt es irgendwelche Stosszeiten?

Susi Knabl: Die Halle wird von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Inzwischen gibt es Kletterer aus allen Altersgruppen, die auch teilweise die angebotenen Kurse besuchen. Durch diese Kurse wächst die Kundschaft immer mehr. Stosszeiten gibt es durch den neuen Kletterturm eigentlich keine mehr. Es wird durchgehend geklettert. Aber es gibt keinen genauen Tag, wo man sagen kann, dass extrem viele oder wenige Besucher hier sind.

Bezirksblätter: Auch im Profisport war die Anlage oft Austragungsort von großen Wettkämpfen, welchen Status genießt sie international und gibt es auch Publikum aus dem Ausland, das hier zum trainieren herkommt?

Helmut Knabl: Seit dem Bau der Kletterhalle hat diese Sportstätte internationales Format und wurde auch 1997 mit der Jugend Weltmeisterschaft eröffnet. Mittlerweile hatten wir vier Jugend Weltmeisterschaften hier, 2011 die letzte. Weltweit wird die Kletterhalle Imst als das Vorzeigemodel für den Klettersport gesehen und es gibt eigentlich nichts vergleichbares, seit die Außenanlage hier entstanden ist. Es schauen alle neidisch nach Imst, wie es möglich ist in einer eher kleinen Stadt, so ein Kletterzentrum zu errichten. Mittlerweile gibt es jedes Jahr einen internationalen Bewerb im Erwachsenenbereich. 2010 hatten wir die Europameisterschaft hier, 2011 die Jugend-Weltmeisterschaft. Dieses Jahr einen Weltcup, der auch 2013 sicherlich wieder hier stattfinden wird.

Bezirksblätter: Wie wir gehört haben, war Imst immer wieder Austragungsstätte internationaler Wettkämpfe im Klettersport. Welche Veranstaltungen sind in nächster Zeit geplant?

Helmut Knabl: Zu Pfingsten wird das „Youth Color Climbing Festival“ bereits zum 10. Mal stattfinden. Begonnen hat man es 2003 mit Kletterern aus drei Nationen, und im vergangenen Jahr waren bereits 197 Athleten aus 19 Nationen hier vertreten. Bevor es dann am 10. und 11. August mit dem Kletterweltcup für die Erwachsenen weitergeht, macht noch der Jugend-Europacup vom 04. bis 05. August in Imst Station.

Für 2013 hat sich Imst für die Jugend-Europameisterschaft beworben, wobei die Vergabe erst Ende April erfolgt. Und im August 2013 findet dann wieder der Weltcup und das „Youth Color Climbing Festival“ statt.

Bezirksblätter: In den vergangenen Jahren hat die Kletterszene rund um Imst hervorragende Sportler hervorgebracht. Wie sieht es zurzeit im Bereich Nachwuchs aus?

Helmut Knabl: Im Nachwuchs arbeitet der OEAV Imst unter der Federführung von Andreas Knabl und Helmar Lanbach extrem gut. Es sind zehn Breitensportgruppen und vier Trainingsgruppen hier und man sieht auch, wenn man die Tirol Cup Ergebnisse anschaut, dass diese Jugendlichen auch in Zukunft für große Erfolge sorgen werden. Sehr erfreulich ist auch die hervorragende Zusammenarbeit mit der Klettermittelschule, die beim letzten Schul-Bouldercup alle Titel in ihren Altersklassen erringen konnte.

Bezirksblätter: 2012 wurde der Kletterturm eröffnet. Gibt es vergleichbare Objekte in Nachbarländern bzw. im internationalen Raum und kann man derzeit schon im freien Klettern?

Helmut Knabl: Weder in der Umgebung noch international gibt es vergleichbares wie die Außenanlage in Imst. Der Turm hat mit seiner vollkommen überdachten Gesamtkletterfläche von 1300qm ein tolles Erscheinungsbild. Wir haben die Speedweltrekord Wand dabei, es kann zu jeder Witterung geklettert und trainiert werden, und der Platz wo der Turm steht, eignet sich bestens für internationale Bewerbe und ist gern gesehen für Trainingscamps, da man wetterunabhängig im freien, mit Blick in die Berge, klettern kann. Letztes Jahr wurde bis 05. Dezember am Turm geklettert und seit 16. Februar hat man wieder begonnen an der Außenanlage zu trainieren.

Bezirksblätter: Für wenn ist die Halle geeignet und gibt es auch die Möglichkeit Kurse zu besuchen und sich die Ausrüstung auszuleihen?

Susi Knabl: Geeignet ist die Halle für jeden, der sich hier sportlich betätigen will. Natürlich werden auch Kurse angeboten. Inzwischen haben wir zwei Kletterschulen hier. Einmal die in-out Kletterschule, die von der Welt- und Europameisterin Bettina Schöpf geleitet wird. Sie bietet Kurse ab 3 Jahren bis ins Seniorenalter an. Dann haben wir noch eine zweite Schule. Dies ist eine Verbindung von der Weltspitzekletterin Angy Eiter mit zwei Freunden und diese zwei Kletterschulen sorgen dafür, dass hier laufend Kurse angeboten werden.
Sämtliche Kletterutensilien sind natürlich zum Ausleihen vorhanden.

Bezirksblätter: Wann ist die Kletterhalle immer geöffnet?

Susi Knabl: Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 14:00 bis 22:00 Uhr und samstags und sonntags von 10:00 bis 18:00 Uhr. Natürlich sind auch Reservierungen außerhalb der Öffnungszeiten, für Gruppen, möglich.

Wo: Kletterhalle, Am Raun 25, 6460 Imst auf Karte anzeigen
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