Arlbergbahnsperre hilft Einsatzkräften in der Weiterbildung

Die gesperrte Arlbergstrecke war am 21. August im Bereich Imsterberg Schauplatz einer nicht alltäglichen Gemeinschaftsübung von ÖBB, der freiwilligen Feuerwehr Imsterberg und dem Roten Kreuz Imst. Ist schnelle Hilfe normalerweise oberstes Gebot von Feuerwehr und Rotem Kreuz, heißt es insbesondere bei Bahnunfällen erstmal Warten, denn bevor die Einsatzleitung der ÖBB die Strecke nicht freigibt, ist ein gefahrloses Betreten der Anlagen auch für Feuerwehr und Rettungsdienst nicht möglich. Dies spiegelte sich auch in der Übungsannahme wieder: ein PKW und ein Traktor kollidierten miteinander, wobei der Frontlader des Traktors in die Oberleitung geriet und dadurch mehrere Personen zum Teil schwer verletzt wurden. „In der Regel sind Verkehrsunfälle für uns im täglichen Rettungsdienst nichts Besonderes, wenn allerdings eine 15.000 Volt Oberleitung der ÖBB betroffen ist, heißt es auch für uns erstmal Warten – das stellt auch psychisch für uns eine Belastung dar“, erläutert Anton Koler vom Roten Kreuz Imst. Gewartet wird solange, bis die Stromabschaltung erfolgt ist und der Einsatzleiter der ÖBB mit der Erdung der Stromleitung die Strecke für die Einsatzkräfte freigibt. Erst dann ist ein gefahrloses Betreten der Gleisanlagen ermöglicht. Mitunter können hier bis zu 30 Minuten vergehen, erklärt Theodor Schranz, regionaler Sicherheitsbeauftragter der ÖBB den Ablauf. Im Anschluss daran läuft die übliche Rettungsmaschinerie an, die Feuerwehr rückt mit Bergegerät an und befreit die Verletzten aus den Fahrzeugen, der Rettungsdienst übernimmt die medizinische Versorgung. „Auch für uns, die Feuerwehr, sind derartige Übungen sehr lehrreich. Allerdings ist es uns nur möglich diese Szenarien zu üben, wenn die Strecken gesperrt sind. Die ÖBB unterstützt uns hier sehr und wir sind froh, dass wir dank dieser guten Zusammenarbeit uns auf Ernstfälle gut vorbereiten können“, hebt Roland Schiechtl, Kommandant der FF Imsterberg, auch die positiven Nebeneffekte von Streckensperrungen hervor.