Rückenschmerzen
Bei Kreuzweh auch als Patient aktiv werden
Fast jeder Mensch wird irgendeinmal mehr oder weniger Kreuz- und Rückenschmerzen gequält. Laut Statistik Austria leiden in Österreich rund 1,9 Millionen Erwachsene gar an chronischen Rückenschmerzen leiden.
ÖSTERREICH. Probleme mit dem Bewegungs- und Stützapparat wie Kreuz- und Rückenschmerzen, sind nach Atemwegsinfekten die zweithäufigste Ursache für Krankenstand und Arbeitsausfall. Menschen mit Mehrfachbelastungen und speziellen Rollen, etwa Frauen und Mütter, sind häufig davon betroffen, aber auch Menschen mit Tätigkeiten am Bildschirm, an Supermarktkassen sowie Bau- und Schwerarbeiter.
Die Ursache herausfinden
In den meisten Fällen sind Rückenschmerzen nicht bedrohlich und bedürfen nach Ausschluss gefährlicher Ursachen keiner langwierigen weiterführenden Diagnostik und Therapie. Betroffene können selbst sehr viel zur Linderung und Vorbeugung von Kreuzschmerzen beitragen. Die Möglichkeiten reichen von einfachen physikalischen Maßnahmen wie der Wärmeanwendungen bis hin zu gezielten Übungen, die Rückenschmerzen lindern und einem Wiederauftreten vorbeugen können. Eine gezielte Prävention umfasst auch regelmäßige körperliche Aktivitäten, ergonomisch optimierte Arbeitsplätze sowie entsprechende Verhältnisse im Freizeitbereich. Wichtig ist auch eine gute Work-Life-Balance.
„Overdoctoring“ vermeiden
Etwa 80 Prozent der Rückenschmerzen sind sogenannte „unspezifische bzw. nichtspezifische“ Rückenschmerzen, das sind Schmerzepisoden, bei denen keine gefährliche Ursache erkennbar ist. Der Rest sind Rückenschmerzen mit spezifischen organischen Ursachen, wie beispielsweise ein symptomatischer Bandscheibenvorfall, Brüche oder eine schwerwiegende Osteoporose. Bei den unspezifischen Rückenschmerzen, sollte kein "Overdoctoring" (ärztliche Überbehandlung) erfolgen. Wichtig ist es, als Patient auch selbst aktiv zu werden. Starke Schmerzen werden zumeist medikamentös behandelt gefolgt von physikalisch-medizinischen Aktivitäten wie Bewegungs- und Trainingstherapie sowie Wärmeanwendungen. Meist führen diese Maßnahmen innerhalb von sechs Wochen zum Erfolg. Ist dies nicht der Fall, ist eine weiterführende fachärztliche Diagnose und – je nach Schmerzursache – Behandlung erforderlich.
Werden die Schmerzen chronisch, sieht die Interdisziplinäre Schmerzmedizin darin eine Folge biopsychosozialer Faktoren. Sie hat die Behandlung der durch Schmerz eingeschränkten körperlichen, psychischen und sozialen Funktionen der betroffenen Menschen zum Ziel. Dazu zählen auch Psychotherapeutische Interventionen, die auf eine Reduzierung der emotionalen Beeinträchtigung abzielen.
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