Praevenire Bürgerforum
Die eigene Haut im Fokus
Ganz im Zeichen der Hautgesundheit stand das PRAEVENIRE-Bürgerforum am 18. Mai im Stift Seitenstetten.
ÖSTERREICH. Fünf Experten auf dem Podium und zahlreiche interessierte Zuhörer vor ihren Bildschirmen zuhause: So ging das diesjährige PRAEVENIRE-Bürgerforum über die Bühne.
Die Haut gilt als größtes Organ des Menschen. Sie erfüllt Schutz- und Abwehrfunktionen, sie dient als Sinnesorgan, sie reguliert den Wärme-/Kältehaushalt des Körpers und ist Projektionsfläche für das Befinden. „Hauterkrankungen wie etwa Schuppenflechte, Neurodermitis, chronische Nesselsucht, weißer und schwarzer Hautkrebs reduzieren die Lebensqualität“, weiß Wolfram Hötzenecker, Vorstand der Uniklinik für Dermatologie und Venerologie des Kepleruniversitätsklinikums Linz.
Beispiel Schuppenflechte
Die Schuppenflechte ist eine chronische entzündliche Erkrankung, die den gesamten Körper betreffen kann, beispielsweise die Gelenke (Psoriasis-Arthritis). „Mittlerweile weiß man, dass diese großflächige Entzündung auf der Haut auch zu vermehrter Arteriosklerose (Gefäßverkalkung), Herzbeschwerden bis hin zu Schlaganfall führen kann“, so Hötzenecker. In letzter Zeit gab es viele Fortschritte in der Behandlung von Psoriasis. So konnten die Schlüsselbotenstoffe in der entzündeten Haut identifiziert und entsprechende Antikörper entwickelt werden. Diese können die Entzündungskaskaden ganz gezielt – und deshalb nebenwirkungsarm – unterdrücken. "Damit kann die Schuppenflechte zwar nicht geheilt, jedoch das Hautbild deutlich verbessert werden“, erklärt der Dermatologe.
Handekzeme im Vormarsch
Hautärzte stellen auch eine deutliche Zunahme an Handekzemen fest. Dahinter steckt oft Pandemie-bedingtes häufiges Händewaschen. "Oft ist es aber so, dass die Patienten dieses Ekzem gar nicht mit der Händehygiene in Verbindung bringen, sondern meinen, sie hätten eine Allergie. Das Bewusstsein ist nicht da, dass es an falscher Händehygiene liegen kann," berichtet Mahitab Khalifa, Fachärztin für Dermatologie aus ihrer Praxis. Vor allem zu Beginn der Pandemie waren viele nicht zertifizierte Desinfektionsmittel ohne Pflegestoffe im Umlauf. Zu kräftiges und zu häufiges Reiben der Hände schädigt zudem die Lipidschicht der Haut. Das war in vielen Fällen zu viel für die Haut. Die Dermatologin rät daher, auf qualitativ hochwertige Desinfektionsprodukte mit pflegenden Inhaltsstoffen wie etwa Dexpanthenol oder Vitamin E zu achten. Damit und durch eine richtige Einreibetechnik können die ausgewaschenen Lipide "ersetzt" werden.
Zu viel Sonne meiden
Ein weiteres Thema war der Hautkrebs. Galt es einst als chic, möglichst braun zu sein, ist landläufig längst bekannt, dass exzessive Sonnenbäder die Haut stark schädigen können. Wie man Hautkrebs erkennt und ihm vorbeugen kann, erfahren Sie im Video.
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