Unterschätzte Gefahr: Sepsis
Jährlich erkranken europaweit mehr als eine halbe Million Menschen an Sepsis. Für Österreich liegen keine genauen Zahlen vor, Schätzungen gehen aber von etwa 18.000 Fällen aus.
ÖSTERREICH. Einer Sepsis liegt eine schwere Infektion durch Mikroben – meist Bakterien – zugrunde. Im Normalfall gelingt es dem Organismus, die Erreger zu bekämpfen. Nicht so im Falle einer Blutvergiftung: Die Infektion breitet sich im gesamten Körper aus und es kommt zu einer Überreaktion des Immunsystems. Zur Abwehr setzen die weißen Blutkörperchen bestimmte Botenstoffe frei. Diese schädigen jedoch auch kleine Blutgefäße wodurch es zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe kommt. Zudem bilden sich kleine Blutgerinnsel, welche die Durchblutung hemmen. Die Organe werden nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was bis zum sogenannten septischen Schock führen kann.
Mythos rote Linie
Die Symptome einer Sepsis können sehr unterschiedlich sein, in jedem Fall fühlt sich der Patient jedoch sehr krank. Anzeichen sind unter anderem hohes Fieber oder Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen, Absinken des Blutdrucks oder plötzliche Verwirrtheit. Dass eine rote, schmerzempfindliche Linie, die in Richtung Herz wandert, ein Anzeichen für eine Blutvergiftung sei, ist allerdings ein Irrglaube. Dieses Symptom deutet auf eine Entzündung der Lymphgefäße hin. Diese ist nicht wie eine Sepsis akut lebensbedrohlich, sollte aber dennoch ärztlich abgeklärt werden. Bei Verdacht auf Blutvergiftung muss der Patient rasch ins Krankenhaus. Je nach Schwere müssen die Funktionen der lebenswichtigen Organe erhalten oder wiederhergestellt werden. Der jeweilige Erreger muss identifiziert und bekämpft werden und die Entzündung beseitigt. Das kann medikamentös erfolgen der operativ nötig sein. Weitere interessante Beiträge rund um die Gesundheit finden Sie hier.
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