Gegen Gewalt an Frauen
Helnwein-Bild am Südturm des Stephansdoms angebracht
Seit Dienstagnachmittag prangt am Südturm des Stephansdoms ein riesiges Plakat eines blutbeschmierten Mädchens. Die aufsehenerregende Aktion von Wiener Künstler Gottfried Helnwein ist ein Statement gegen Gewalt an Frauen.
WIEN. Der international bekannte Wiener Künstler Gottfried Helnwein hat wieder einmal mit einem seiner Werke auf sich aufmerksam gemacht. Am Dienstagnachmittag wurde am Südturm des Stephansdoms ein großflächiges Plakat von ihm angebracht, das ein blutverschmiertes Mädchen zeigt.
Versehen ist das Bild mit der Aufschrift "My Sister". Helnwein verwies mit seinem aktuellen Kunstwerk auf die Proteste im Iran. "Ich finde, wir sind verpflichtet, uns an die Seite dieser Frauen und Mädchen zu stellen", so Helnwein gegenüber dem "Kurier".
Solidarisierung mit Iran-Protesten
Der 74-jährige Künstler nannte die Gewalt gegen Frauen und Kinder im Kurier-Interview "die größte, älteste und weitreichendste Menschenrechtsverletzung". Den Anstoß zum Plakat auf dem österreichischen Wahrzeichen hätten die jüngsten Ereignisse im Iran gegeben, wo der Todesfall einer in den Augen der Sittenpolizei unkorrekt gekleideten jungen Frau im September zu einer landesweiten Protestwelle gegen das Regime führte, welches bis heute andauert.
Unter der Aufschrift ist außerdem eine Passage aus dem Matthäusevangelium zu lesen: "Was ihr für meine geringsten Schwestern und Brüder getan habt, habt ihr mir getan (Mt 25,40)." Das Plakat soll bis 9. Jänner 2023 am Gerüst des Hochturms zu sehen sein.
Der österreichisch-irische Künstler ist vor allem für seine hyperrealistischen Bilder, bei der verwundete Kinder im Fokus stehen, bekannt. Überhaupt ist die Darstellung des Kindes seit jeher Zentrum seines künstlerischen Schaffens. 2018 etwa wurde der Ringturm mit einem seiner Bilder verhüllt. Das riesige Plakat zeigte ein kleines Mädchen, das eine Waffe hält und in deren Mündung blickt, darüber die Aufschrift "I saw this".
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