"Visitenkarte Wiens"
Michaelerplatz wird bis Jahresende umgestaltet
Der historische Michaelerplatz wird von nun an umgestaltet. Nach jahrelangen Gesprächen wurden die Pläne im vergangenen Sommer vorgestellt, am Montag gab es dann weitere Details. MeinBezirk.at fasst die Pläne – von "XL-Bäumen", einem großen Wasserspiel, den Fiakerstandplätzen bis hin zur neuen Pflasterung – zusammen.
WIEN. Die "Visitenkarte Wiens", wie es Stadtplanungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) im Sommer vergangenen Jahres bezeichnete, wird saniert. Die Rede ist vom historischen Michaelerplatz in der Inneren Stadt. Jahrelang gab es Gespräche über eine mögliche Umgestaltung des Platzes, nach fünf Jahren wurde dann die Entscheidung getroffen, den Platz neu zu gestalten. MeinBezirk.at berichtete damals:
Angekündigt wurden neun "XL-Bäume" und fünf bepflanzte Hochtröge beim Einfahrtsbereich des Kohlmarkts. Außerdem soll es zwei große Pflanzbeete entlang des Michaelertraktes für komfortable Sitzgelegenheiten und Schatten geben sowie ein kühlendes Wasserspiel mit 52 Bodendüsen.
Mit einem symbolischen Spatenstich – natürlich darf das Wort "zukunftsfit" in diesem Zusammenhang seitens der Stadt nicht fehlen – machten Sima und Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) den Start für die jetzt anlaufenden Gestaltungsarbeiten. Neben den oben angekündigten Neuigkeiten wird es auch mehr Verkehrsberuhigung geben. Mit einer "besonders hohen Sensibilität galt es, den Anforderungen des Denkmalschutzes gerecht zu werden", heißt es seitens der Stadt – dazu stand man in einem engen Austausch mit dem Bundesdenkmalamt.
Ausgrabungen bleiben unbeschadet
"Uns gelingt es, den Erhalt des historischen Charakters und die Beachtung des Denkmalschutzes mit einer sensibel entsiegelnden Neugestaltung für die Zukunft zu vereinen", sagte Sima am Montag. Die geplanten Maßnahmen würden nicht nur ein besseres Mikroklima, sondern auch eine ganz neue Form der Aufenthaltsqualität vor Ort versprechen, meint sie.
Für die Mitte des Platzes wurden Blauglockenbäume ausgewählt, bei der Kirche fiel die Wahl auf drei Ulmen, auf der Seite der Schauflergasse sollen drei filigrane Säulen-Ulmen das Gesamtbild zieren. Viele fragen sich natürlich, was mit den antiken Ausgrabungen passiert. Diese sollen dem Vernehmen nach unbeschadet bleiben, denn für die neue Blauglockenbaumgruppe wird in der Mitte des Platzes eine Spezialkonstruktion errichtet. Die Ausgrabungen werden ebenfalls restauriert, freie Flächen werden laut Wolfgang Salcher, Landeskonservator für Wien, mit Begrünung versehen und die Beleuchtung wird erneuert.
„Durch eine rücksichtsvolle Ergänzung der räumlichen Qualität des Platzes mittels Baumsetzungen und neuer Raumaufteilungen entsteht eine harmonische Identität aus Alt und Neu, die einen Beitrag zur klimafreundlichen Stadt leistet“, sagte der in die Platzgestaltung eingebundene Architekt Paul Katzberger.
Helle Natursteinpflaster kommen
Vor dem Looshaus entsteht dann das große Wasserspiel mit mehr als 50 Bodendüsen, fünf Trinkhydranten dienen dann als Durstlöscher. Die bereits bestehende Fußgängerzone von der Seite des Kohlmarkts wird über die Platzmitte bis zur Reitschulgasse erweitert. Es kommen helle Natursteinpflaster, weshalb das holprige Pflaster in Zukunft der Vergangenheit gehört.
"Durch die neue Pflasterung auf dem Michaelerplatz wird es zu einer erheblichen Verbesserung hinsichtlich der barrierefreien Nutzung des Platzes kommen. Ob mit dem Rollstuhl, dem Kinderwagen oder dem Fahrrad – für alle wird es statt des holprigen Untergrundes eine sanierte Oberfläche geben", zeigt sich Bezirkschef Figl froh.
Die Restfläche wird zur Begegnungszone, durch eine Einbahn wird der motorisierte Verkehr von der Herrengasse bis zur Reitschulgasse gelenkt. Von der Einbahnregelung sind Radfahrende und Taxis ausgenommen, der Taxistandplatz bleibt. Das Radfahren gegen die Einbahn wird auch in der Schauflergasse, Herrengasse und Reitschulgasse weiterhin möglich.
Zu guter Letzt gibt es auch Informationen zu den Fiakerstellplätzen. Ein Teil dieser übersiedelt in die angrenzende Schauflergasse, um noch mehr Platz für einen angenehmen Aufenthalt zu schaffen. Die restlichen vier Fiakerstandplätze werden auf zwei Buchten aufgeteilt am Michaelerplatz angesiedelt. Damit unangenehme Gerüche vermieden werden, sollen Granitmuldensteine und eine entsprechende Anordnung der Einlaufschächte die Abwässer effizient ableiten. Die Arbeiten sollen zu Jahresende abgeschlossen sein.
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