Sensationsfund Innere Stadt
Stadtarchäologie entdeckt Reste einer Uferbefestigung
Ein Freudentag für die Stadtarchäologie Wien: In einer Baugrube wurden Reste einer Uferbefestigung gefunden.
INNERE STADT. Baustellen sind für Anrainer meistens problematisch: laute Maschinen, Staub und lange Arbeitszeiten der Bauarbeiter. Aber für die Stadtarchäologie Wien sind Bauvorhaben vor allem in der Inneren Stadt ein gefundenes Fressen.
Natürlich zum einen, weil vieles vom Namensgeber der Stadt – dem römischen Legionslager Vindobona – erhalten ist, zum anderen, weil sich gerade im Zentrum viel über die Jahrhunderte getan hat: Siedlungen wurden gegründet und wieder aufgelöst, Stadtmauern errichtet und wieder dem Erdboden gleichgemacht.
Ärchaologische Grabungen
In der Werdertorgasse wird derzeit eine Tiefgarage gebaut. Die Stadtarchäologie hatte schon im Vorhinein mit großen Funden gerechnet. Jetzt verbucht man aber einen waschechten Sensationsfund: Tief unter der Erde hat man die Reste einer spätmittelalterlichen Uferbefestigung entdeckt. Als die Donau noch nicht reguliert war, suchte sie sich ihre eigenen Bahnen durch die Auen. Früher dürfte sich hier eine der Landzungen befunden haben.
Das heißt, dass nun das Ufer der Donau rund um diese Zeit viel besser auf Plänen eingezeichnet werden kann beziehungsweise dass ebendiese jetzt korrigiert werden können. Zudem gibt es neue kulturgeschichtliche Erkenntnisse: Zahlreiche Lederfunde und -abfälle weisen auf lederverarbeitende Handwerker wie Schuster und Sohlenmacher hin, die offenbar in der nahe gelegenen Werder Vorstadt ansässig waren.
"Das ist ein großer Erfolg der Stadtarchäologie Wien, der hilft, älteren Versionen der Stadt ein feineres, authentischeres und korrekteres Gesicht zu verleihen", betont Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ).
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