Archäologie
Sensationsfund bei der Altburg Schwanberg

Riesige Mauern zeugen vom zweiten Wehrturm auf der Anlage am Tanzboden hoch über Schwanberg.
Im Bild der örtliche Grabungsleiter Helmut Vrabec. | Foto: Veronik
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  • Riesige Mauern zeugen vom zweiten Wehrturm auf der Anlage am Tanzboden hoch über Schwanberg.
    Im Bild der örtliche Grabungsleiter Helmut Vrabec.
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Bei den jüngsten Grabungsarbeiten beim Archäologiepark zur Altburg am Tanzboden hoch über Schwanberg sind die Grundmauern eines zweiten, mittelalterlichen Festungsturmes entdeckt worden.

SCHWANBERG. "Wann ist denn die Burg gebaut worden? Woher kommen die Steine? Wie haben die Menschen damals hier gelebt?" Viele Fragen hatten die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse der Volksschule Schwanberg, als sie die Ausgrabungen im Archäologiepark bei der Altburg Schwanberg bestaunten. Helmut Vrabec, seit drei Jahren örtlicher Grabungsleiter, gab geduldig Auskunft. Der sogenannten "Tanzboden" mit dem Freilichtmuseum zu den Grabungen ist eine ebene Fläche gut 25 Meter oberhalb des Barockschlosses. "Dabei sind hier vorwiegend Rekonstruktionen zu sehen. Die Ausgrabungen selbst bleiben unter der Erde, um sie vor dem Verwittern zu schützen", zeigt Vrabec auf eine rekonstruierte Zisterne. Insgesamt gehen die ältesten Schichten auf das 9. Jahrhundert zurück. Die neueste Ausgrabung mit riesigen Mauerresten ist ein Plateau tiefer zu sehen. "Im heurigen April haben wir begonnen, die Grundmauern für einen zweiten Rundturm freizulegen, der ins 15. Jahrhundert als Element einer zweiten Festungsanlage zu datieren ist", erklärt Vrabec. Das Baumaterial dazu wurde dem nahe gelegenen Abbautrichter entnommen.

Aussichtswarte und mehr

"Wir haben seit Jahren vermutet, dass hier noch etwas sein muss. Aber aus zeitlichen Gründen haben wir auf dem tieferen Plateau bisher noch nicht gegraben", freut sich Manfred Starkel als Projektleiter vom Komitee Altburg über den Sensationsfund. "Wir wollen heuer noch die Schichten bis zum Grenzbereich der Anlage freilegen", ist Vrabec zuversichtlich. Dabei erfolgen die Grabungen immer von April bis Oktober.
In Staunen versetzt auch der herrliche Ausblick vom Tanzboden aus.
"Deshalb wollen wir hier noch heuer eine Aussichtswarte über das Leader-Projekt errichten. Begleitend dazu soll ein Informations-Pfad angelegt werden", weiß Bgm. Karlheinz Schuster.

Über das Grabungsprojekt

Die Revitalisierung bei der Altburg ist 2004 von der Marktgemeinde mit Bgm. Josef Krasser und dem Komitee Altburg Schwanberg gestartet worden. Das Land Steiermark, KAGes sowie das Bundesdenkmalamt sind ebenso Projektpartner wie seit 2009 die St:WUK, Steir. Wissenschafts-, Umwelt- und Kulturprojektträger GmbH.
Grabungsleiter ist der Archäolige Bernhard Schrettle von ASIST

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