„Ansprüche sind gestiegen“
SP-Stadtrat Michael Ludwig über die Herausforderungen im Wohnbau
Keine Deutschprüfungen, dafür soziale Durchmischung: Der Wohnbaustadtrat wisse aus eigener Erfahrung, was der Wiener Gemeindebau braucht.
bz: Wie gut kennen Sie die Situation in den Gemeindebauten?
MICHAEL LUDWIG: „Ich habe selbst mehr als 20 Jahre in einem Gemeindebau in Floridsdorf gelebt, daher bin ich auch aufgrund meiner persönlichen Erfahrung sehr vertraut damit.“
bz: Deutschkenntnisse für die Wohnungsvergabe – ist das eine realistische Option?
LUDWIG: „Zuwanderung in unser Land setzt jetzt schon Deutschkenntnisse voraus. Sie sind ein wichtiger Mosaikstein zur Integration. Es geht nicht darum, die Bewohner auseinanderzudividieren, sondern darum, gemeinsam Lösungen zu finden.“
bz: Welche Rolle spielt der Wiener soziale Wohnbau im internationalen Vergleich?
LUDWIG: „60 Prozent der Wiener leben in einer geförderten Wohnung. In meiner Amtszeit haben wir jährlich 6.500 Einheiten in diesem Bereich geschaffen. Im Vergleich: In Paris sind es 1.000 Wohnungen pro Jahr. Wir bewegen uns also im Spitzenfeld.“
bz: Wo liegt die größte Herausforderung?
LUDWIG: „Die Ansprüche sind gestiegen: In den siebziger Jahren reichten 25 Quadratmeter pro Kopf, heute sind es 38.“
Zur Person
Michael Ludwig ist seit Jänner 2007 Wohnbaustadtrat. Der 1961 in Wien geborene Ludwig studierte Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Wien. Seine politische Laufbahn begann er 1994 als Bezirksrat in Floridsdorf. Seit 1995 ist er Vorsitzender des Verbands Wiener Volksbildung.
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