"Rücksicht hat Vorrang" - Station geschlossen !

- hochgeladen von Alfred Krenek
Das Berufsbild der Stationsaufsichten 3.0 aus der Sicht der Internetgeneration: neue, studierte Besen kehren anscheinend besser und stellen einen Berufsstand als „Besetzer des Besenkammerls“ dar. Das Berufsbild „Stationswarte“ erleidet derzeit seinen Tiefpunkt. Alle Stationen erwarten aufgrund eines ‚Brainstormings’ bei den Wiener Linien ihre Schließung. DIE IDEE der Ideen ist geboren: ungefähr 400 Stationswarte werden mit Kollegen der ‚Kontrolle’ und des ‚Linienservice’ (weitere 190 Bedienstete) auf eine Einheitstruppe eingeschworen. Aus diesen ungefähr 600 Leuten entsteht die Wundertruppe „S I S“ (Service Information Support). In den Medien wird diese ‚Neuerfindung’ schon als die „Super-ÖFFI-Polizei“ bezeichnet. Ein Projekt, das auf Freiwilligkeit der Bediensteten aufgebaut wurde und nun durch Zwangsrekrutierungen besetzt wird. Bei den zahlreichen Informationsgesprächen, die gut besucht waren, stellte sich heraus, dass es dieses Modell vor 20 Jahren schon mal gegeben hat. Da stellt sich einem doch die Frage, warum dieses Modell damals nicht weitergeführt wurde? Man setzte auf fixe Besetzungen in den Stationen und das hob das Sicherheitsgefühl. Der fixe Ansprechpartner fällt nun weg, es laufen zwei verschiedene Gruppen durch die Stationen. Eine ist zuständig für Auskünfte und Informationen, die andere, zurzeit fixen Stationswarte, werden auf eine betriebstechnische Einheit eingeschworen. Sie darf dann in Zukunft Befreiungsmaßnahmen in defekten Aufzügen und Rolltreppen durchführen. Im Falle einer Erkrankung am Zug oder Vorfälle mit Randgruppen kommt es dann zur Kompetenzfrage: die technische Gruppe oder die Servicetruppe? Jedenfalls werden Einheiten sicher länger an einem Ort gebunden sein und somit sind andere Stationen gänzlich unbesetzt.
Berufsbild der Stationsaufsicht wird weiterentwickelt.
Wie schon erwähnt, hatte sich diese Art der Aufsicht vor 20 Jahren schon nicht bewährt oder war man firmenintern nicht zufrieden mit dem Modell, dass man Stationen eben fix besetzte. Jetzt auf einmal werden die Kollegen entsprechend geschult? Wussten sie denn bisher nicht was sie taten? Im Prinzip spricht nichts dagegen, noch eine Servicetruppe ins Rennen zu schicken, jedoch sollen nebenbei die Stationen fix besetzt bleiben, denn wie viel Zeit nehmen die technischen Aufgaben wirklich in Anspruch? Wenn man den ganzen Tag auf den selben 8-10 Stationen oftmalig die Technik überprüft, ist das keine Garantie dafür, dass sie im Augenblick des Verlassens der Technikgruppe nicht doch noch versagt. Und für die Betriebsräte der überfraktionellen Plattform, bestehend aus Freiheitlichen, Glb, Puma und dAv, ist der unangenehme ‚Geruch’ einer Personalreduktion wahrzunehmen. Des Weiteren verlieren die Bediensteten ganze (Nacht)Schichtdienste, was zu Lohneinbußen führen wird.
Kundenzufriedenheit wird immer großgeschrieben.
Leider sieht das Unternehmen die Zufriedenheit der Bediensteten in keinem wirklich großen Spektrum. Da wird es voraussichtlich bei älteren und gesundheitlich angeschlagenen Kollegen zu mehr Ausfällen kommen, von denen sich das Unternehmen leichter trennen wird. Betriebsräte, die an der Seite der Kollegenschaft kämpfen und deren Ängste ernst nehmen, werden in die Geschäftsführung zitiert und ermahnt. Doch zählen für uns keine privaten Befindlichkeiten, sondern das Wohl der Bediensteten. Ebenfalls wurden bis dato noch keine Gehaltverhandlungen zwischen Unternehmensführung und der Gewerkschaft aufgenommen. Man weiß nicht in welches Gehaltsschema man die neuen Stationswarte stecken soll. Das bewährte und gut angenommene drei Schichtmodel weicht einer offenen Dienstzeit. Jene werden dann vor dem Problem stehen, wie komme ich in die Arbeit und wieder nachhause. Der Dienst wird dann mit der ersten U - Bahn beginnen und der letzten enden. Ebenfalls ändern werden sich die freien Tage für die Bediensteten und ein noch familienUNfreundlicherer Dienst wird Einzug halten.
Start Mitte 2016 - zweiter Testlauf im Gange.
Da auch die Stadträtin, Frau Mag. Renate Brauner, auf diesen Zug aufgesprungen ist, wird dieses Projekt gerade vor der Wien-Wahl durchgezogen. Sie findet die S I S wunderbar, ohne jegliche Ahnung wie der Dienst der Bediensteten abläuft und ob sie selber damit zufrieden sind. In 10-20 Jahren soll der Umbau abgeschlossen sein.
Nun macht sogar die FSG mobil und schreitet ganz offen in diesen Wahlkampf ein. Der Vorsitzende der FSG Michael Bauer, bezeichnet BGM Michael Häupl als Garant für den Erhalt der Wiener Linien als Einheit. Dabei versendet die FSG ihre Wahlwerbemittel und Lobeshymnen auf die Mutterpartei per Dienstpost an die Bediensteten der Stationsausicht.
Mein Tipp dazu: da wir uns in Wahlzeiten befinden, würde ich sagen, tauschen wir unsere Vorgesetzten aus, bevor sie UNS austauschen. Am 11. Oktober schaut Euch niemand zu, wo ihr das Kreuzerl macht.
Alfred Krenek





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