Schanigärten auch im Winter
Rauchergesetz erhöht Druck – Wirtschaftskammer fordert Aus dehnung der Saison
Aufgrund der neuen Gesetzeslage weichen viele Raucher in die Gastgärten der Lokale aus. Josef Bitzinger, Obmann der Tourismus-Sparte, will diese Möglichkeit auch im Winter belassen.
Die Diskussion um das Rauchergesetz scheint nicht abzureißen: Nachdem sich viele Gastronomen in der wärmeren Jahreszeit mit Schanigärten beholfen haben, fordert nun Josef Bitzinger, Spartenobmann der Wirtschaftskammer Wien, eine Ausdehnung der Gastgartensaison auf das gesamte Jahr.
120 Anzeigen in der City
„Der Druck auf die Wirte ist durch die neuen gesetzlichen Bestimmungen deutlich gestiegen“, erklärt Bitzinger. Tatsächlich sind von 1. Juli – dem Ende der Übergangsfrist – bis Ende August insgesamt 266 Anzeigen gegen Gastwirte aufgrund des Rauchergesetzes bei den Magistratischen Bezirksämzern registriert worden. In der Inneren Stadt und der Josefstadt – diese Bezirke sind in einem Magistratischen Bezirksamt zusammengefasst – wurden alleine 120 Anzeigen eingebracht.
Die Gastgärten waren für viele Wirte eine willkommene Möglichkeit, um das Rauchergesetz zu umschiffen – doch die Saison dauert nur mehr bis 15. November. „Es ist daher zu überlegen, ob die Möglichkeit, Gastgärten zu betreiben, nicht auf das gesamte Jahr ausgedehnt wird. Das würde die Bestimmungen des Rauchergesetzes für Wirte sicherlich entschärfen“, meint der Spartenobmann Bitzinger.
Wettbewerbsverzerrung
Die Weiterführung der Gastgärten im Winter wäre auch in anderen Großstädten möglich, argumentiert Bitzinger. „Außerdem besteht ein gewisser Wettbewerbsnachteil, da etwa Schanigärten auf Marktgebieten durchaus in der kalten Jahreszeit offen gehalten werden dürfen“, argumentiert Bitzinger.
Von einer Belassung der Schanigärten im Winter wäre vor allem auch die Innere Stadt betroffen, da allein im Bezirk 568 Schanigärten genehmigt sind.
Das Büro von Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (ÖVP) sieht bei den aktuellen Raucherbestimmungen durchaus Handlungsbedarf: „Mit dieser Frage müssen wir uns auf jeden Fall befassen“, meint dazu Büroleiterin Angelika Mayrhofer-Battlogg. „Die Innere Stadt ist ja von dem Problem aufgrund der Dichte der Gastronomiebetriebe besonders betroffen, dennoch können wir das Thema nicht alleine entscheiden, es braucht eine Lösung für ganz Wien.“
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