Stenzel gegen City-Demos
VP-Bezirkschefin will „Verwurstelpraterung“ des Stephansplatzes bekämpfen
Riesige Plastikschweine, Flashmobs, lärmende Kundgebungen: Ursula Stenzel fordert ein ruhigeres Bezirkszentrum.
(si). „Nirgends steht geschrieben, dass der Stephansplatz mit aufblasbaren Riesenschweinen verunstaltet werden darf.“ Für Bezirkschefin Ursula Stenzel (VP) ist die regelmäßige Benutzung des Stadtzentrums für Demonstrationen und Kundgebungen „unerträglich“.
Stein des Anstoßes ist unter anderem eine Aktion des Vereins gegen Tierfabriken (VGT), der mit einem überlebensgroßen Plastikschwein vor dem Stephansdom eine Aktion gegen die aktuellen Haltungsbedingungen von Mastvieh durchgeführt hat.
Flashmob für Philosophen
Auch ein Flashmob – also eine polizeilich nicht genehmigte Kundgebung, die möglichst viel Aufmerksamkeit erregen soll – welcher anlässlich einer Veranstaltung zu Ehren des Philosophen Rudolf Steiner abgehalten wurde, sei laut Stenzel „entbehrlich“. „Es ist doch an den Haaren herbeigezogener Aktionismus, wenn man für eine honorige Persönlichkeit so ein Spektakel veranstalten muss. Dabei wird der Platz ohnehin ständig von Jongleuren und Breakdancern blockiert“, so die Bezirksvorsteherin, die Polizei und Magistrat in die Pflicht nimmt.
Tierschützer unbeeindruckt
„Der Stephansplatz ist ein religiöses Zentrum und kein Sportplatz oder Wurstelprater. Demonstrationen könnten auch anderswo abgehalten werden. Bei Konferenzen ist es ja auch möglich, Demonstrationsverbote zu verhängen. Warum dann nicht auch um den Stephansdom?“
Bei der Tierschutzorganisation VGT, die wöchentlich Kundgebungen am Stephansplatz abhält, kann man Stenzels Argumentation nicht folgen: „Seitens der Kirche hat sich noch nie jemand bei uns beschwert. Der Stephansplatz ist ein stark frequentierter öffentlicher Ort, an dem man berechtigte Anliegen äußern können sollte“, so Sprecherin Yvonne Zinkl. Auch bei der Polizei denkt man derzeit nicht an ein generelles Kundgebungsverbot.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.