Streit ums neue Fiakergesetz
Zu wenig streng mit Fiaker-Fahrern? Stärkere Kontrollen sollen die Pferde schützen
Fiaker: Für die einen gehören sie zum Stadtbild Wiens, andere empfinden das Dasein, das die Pferde bei Wind und Wetter fristen, als pure Tierquälerei. Neue und konsequent kontrollierte Fiaker-Richtlinien sollen helfen.
(pb/sp). Fiaker stehen sowohl bei Eiseskälte als auch in der glühenden Sommerhitze sieben Tage die Woche an ihren Standplätzen und warten auf zahlungskräftige Kundschaft. Seitdem die MA 65 die Agenden des Fiakerreferats übernommen hat, ist schon einiges in Sachen Tierschutz geschehen.
Doch geht es nach Organisationen wie „Vier Pfoten“, ist dem Leid der Pferde noch immer kein Ende gesetzt. „Mittelfristig fordert Vier Pfoten klar verbesserte Bedingungen für die Tiere“, streicht Nunu Kaller, Pressesprecherin von Vier Pfoten, klar heraus. „Das langfristige Ziel ist jedoch ein Verbot der Fiaker im Innenstadtgebiet.“
Neue Fiaker-Richtlinien
„Wird das Geschäft zugedreht, haben wir 33 insolvente Unternehmen, 150 arbeitslose Fahrer und 300 Pferde am Schlachthof stehen“, spricht Fiaker-Fahrer Christian H. Klartext. „Dann sollten bitte die Zuständigen selbst den Knopf drücken, weil das tun wir sicher nicht!“
Generell stehen die Fiaker-Lenker am Stephansplatz den neuen Richtlinien für die Wiener Fiakerbetriebe positiv gegenüber: Das verpflichtend zu führende Fahrtenbuch soll Arbeitszeiten der Tiere kontrollierbar machen, die nur jeden zweiten Tag zwischen 10 und 22 Uhr Dienst tun dürfen. Weiters wird der vielbelächelte Pooh-Bag für alle Gespanne Pflicht. Auch die Standplatzvergabe wird optimiert und Kontrollen werden verstärkt.
„Ein Gesetz ist immer nur so gut wie seine Durchführung“, meint Kaller abschließend. „Die Kontrollen müssen regelmäßig und konsequent stattfinden. Derzeit finden zu wenige Kontrollen statt.“
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