Kunden werden abgezockt
Gastro: Bargeldtrick führt zu Mehreinnahmen
Die Inflation erreicht aktuell neue Höchststände und das Merken sowohl die Unternehmer als auch die einfachen Bürgen. Wie jedoch in jeder Krise gibt es kreative Köpfe, welche mit dem Leid anderer Profit schlagen. Dieses Mal im Fokus, nicht die großen Konzerne, welche wahllos die Preise für die Produkte erhöhten, sondern die großzügig unterstützte Gastronomie.
Während der Pandemie wurde die Gastronomie von der Regierung mit unzähligen Geldgeschenken „gerettet“. So wurde nicht nur der Mehrwertsteuersatz auf 5 % gesenkt, welcher nicht an die Kunden weitergegeben worden ist, sondern es gab auch unzählige Staatshilfen, bezahlt vom Steuerzahler. Die Einschränkungen dieser COVID-Hilfen waren so gering, dass manche Gastronomen während der Krise mehr Geld verdienten, als hätten sie dafür gearbeitet. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Gäste kein Verständnis zeigen, dass gerade die Restaurants, Bars, etc. als erster die Preise für die gestiegenen Kosten angehoben haben.
Trotz der gestiegenen Kosten haben die Gastronomen einen neuen Weg, Geld zu verdienen gefunden – der Bargeldtrick. Während bargeldloses Bezahlen vor COVID-19 in nahezu allen Restaurants, Bars, Clubs, etc. ohne Probleme möglich war, wurden diese Methode mittlerweile aus unzähligen Betrieben wieder entfernt. Grund dafür sind nicht die hohen Kosten, wie ein Radiospot es uns glaubhaft machen will, sondern eine neue Einnahmequelle. Wie aus dem nichts wurden in den letzten Wochen und Monaten Geldautomaten in ganz Österreich aufgestellt. Diese befinden sich in Häusereingängen, eingemietet in ganzen Geschäftslokalen oder direkt bzw. angrenzenden an Gastronomen. Diese Geldautomaten werden jedoch in der Regel nicht von einer Bank betrieben, sondern von einem Zahlungsanbieter, welcher diese Automaten betreibt, befüllt und wartet. Obwohl in Österreich die Bargeldbehebung in der Regel kostenlos ist, kann eine Servicegebühr trotzdem verrechnet werden. Diese ist bei diesen Geldautomaten abhängig von der Höhe der Bargeldbehebung. So kann ein Gang zum Bankomaten zwischen € 1,95 und € 4,99 kosten.
"Zusätzliche Einnahmen in vierstelliger Höhe pro Monat"
Das Geschäftsmodell dieser Anbieter ist es, an hochfrequentierten Orten einen Automaten aufzustellen, um möglichst hohe Umsätze zu erzielen. Diese sind in der Regel in Einkaufsstraßen oder in der Nähe der Gastronomie. Wer so einen Bankomaten bei sich aufstellt, wird natürlich von diesen Anbietern entschädigt, so können zusätzliche Einnahmen in vierstelliger Höhe pro Monat erzielt werden. Einnahmen, die leicht mit der Abschaffung des bargeldlosen Zahlens eingebracht werden können.
Während die bargeldlose Zahlung von den meisten Kunden bevorzugt wird, kaum bis gar keine Kosten auf beiden Seiten verursacht (abhängig vom Anbieter) und schlussendlich vollumfänglich versteuert wird, ist es unverständlich, wieso gerade die mit Steuergeld unterstützte Gastronomie Kosten auf die Kunden abwälzt und dadurch sogar Geld verdient.
Die Politik ist hier gefordert. Während in den skandinavischen Ländern das bargeldlose Bezahlen beinahe ausschließlich zum Alltag geworden ist, in Italien alle Unternehmen Kartenzahlung akzeptieren müssen, um Schwarzgeld zu verhindern, erhält man in diesen fragwürdigen Unternehmen in Österreich meisten nicht mal die verpflichtende Rechnung zur Konsumation. Obwohl aktuell ein Volksbegehren für das Bargeld läuft, sollte Österreich die bargeldlose Zahlung verpflichtend einführen. Es kann nicht sein, dass gerade wieder einmal die Gastronomie bevorzug wird, Geldgeschenke erhält und schlussendlich sogar den Kunden Mehrkosten aufdrängt.
YouTube | Realer Irrsinn: Geldautomat vor Haustür in Berlin | extra 3 | NDR
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