Prognose für 2020
Wifo rechnet mit Exporteinbruch von 12 Prozent
Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) rechnet für heuer mit einem Exporteinbruch von mindestens 12 Prozent für Österreichs Wirtschaft. Das Institut ist jetzt der Frage nachgegangen, wie man die österreichische Exportindustrie während der COVID-19-Pandemie stärken könnte.
ÖSTERREICH. 2019 lag die Exportquote bei mehr als 55 Prozent der heimischen Wirtschaftsleistung. Die Corona-Krise zeige auch für Österreichs Exportwirtschaft Auswirkungen ungekannten Ausmaßes, heißt es in einer aktuellen Studie des Wifo. Die stattlichen Unterstützungs-Maßnahmen haben zwar für Liquidität gesorgt, es fehle aber die langfristige Strategie für den Wirtschaftsstandort, heißt es weiter.
Unsicherheit hoch
Aus einer Befragung des Wifo geht hervor, dass fast drei Viertel der Unternehmen Lieferengpässe und ein Abreißen der Wertschöpfungsketten befürchten. Rund ein Drittel nehmen verstärkte Unsicherheit durch die Entwicklungen im globalen Handel war. Die derzeitige Wirtschaftskrise zeige „Auswirkungen ungekannten Ausmaßes, die auch den Außenhandel erfassen und die ungünstige Entwicklung der österreichischen Exportwirtschaft infolge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/09 beschleunigen und vertiefen dürften“, kommen die WIFO-Experten zu dem Schluss. Die Folgen seien vorerst aber noch schwer einschätzbar
Wifo fordert strukturpolitische Maßnahmen
Daher seien umfangreiche geld- und fiskalpolitische Maßnahmen zur Stabilisierung der Unternehmen notwendig. Zudem brauche es aber auch strukturpolitische Maßnahmen zur Diversifikation der Exporte und zur Steigerung der Resilienz. "Das bedeutet eine intelligente Verschränkung von Technologiepolitik und Exportförderung mit dem Ziel der technologischen und geografischen Diversifikation des Exportportfolios", schreiben die Autoren der Studie Andreas Reinstaller und Klaus Friesenbichler. "Wirtschaftspolitische Ansatzpunkte sind eine strategische Standortpolitik, die Stärkung der Kompetenzbasis, die Förderung der Resilienz der Exportwirtschaft oder die Nutzung des Dienstleistungshandels in der Sachgütererzeugung."
Hier geht es zur gesamten Wifo-Studie.
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