Personelle Änderungen an der Theologie

Foto: Uni Innsbruck
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(KAP). Mehrere wichtige Personalentscheidungen wurden an der Innsbrucker katholisch-theologischen Fakultät getroffen. Mit 1. März wird der Philosophieprofessor und Theologe Josef Quitterer neuer Dekan. Neuer Ordinarius für "Kirchengeschichte und Patrologie" wird der Kirchenhistoriker Thomas Karmann. Martina Kraml übernimmt die Professur für "Katechetik/Religionspädagogik und Religionsdidaktik".

Quitterer löst als Dekan den Sozialethiker Wolfgang Palaver ab, der seit 2013 an der Spitze der Fakultät gestanden ist. Wie sein Vorgänger ist Quitterer, der als außerordentlicher Universitätsprofessor am Institut für Christliche Philosophie lehrt und forscht, für einen Zeitraum von vier Jahren als Leiter der Fakultät bestellt. Als Dekan trägt er Verantwortung für Finanzen, Personalentscheidungen und vertritt die Fakultät in universitären Beratungsgremien.

Die Innsbrucker katholisch-theologische Fakultät habe sich in den vergangenen Jahren im Bereich der systematischen Theologie und Philosophie internationales Ansehen erworben, heißt es in einem am Donnerstag auf der Website der Uni Innsbruck veröffentlichen Interview mit dem neuen Dekan. "Ich möchte diese Stärke in den systematischen Fächern bewahren und - wenn möglich - weiter ausbauen", sagte Quitterer. Intensivieren will der Dekan die Zusammenarbeit der katholisch-theologischen mit den wirtschaftswissenschaftlichen und den technischen Fakultäten an der Universität Innsbruck sowie mit der Medizinischen Universität im Bereich Ethik.

Einen natürlichen Partner für eine engere Zusammenarbeit sieht Quitterer nach eigenen Angaben außerdem im räumlich an der katholisch-theologischen Fakultät angesiedelten Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik. Eine besondere Herausforderung werde zudem die Zusammenarbeit mit der philosophisch-historischen Fakultät bei der Gestaltung des gemeinsamen Masterstudiums Philosophie sein, sagte der neue Theologie-Dekan.

Quitterer wurde 1962 im niederbayrischen Freyung geboren. Er studierte Theologie und Philosophie an der Universität Regensburg und an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, wo er 1994 im Fach Philosophie promovierte. 2001 habilitierte sich Quitterer an der Innsbrucker theologischen Fakultät. In Tirol ist der Wissenschaftler bereits seit 1991 tätig, zunächst als Universitätsassistent, dann als außerordentlicher Universitätsprofessor. In den Jahren 2005 bis 2013 leitete er das Innsbrucker Institut für Christliche Philosophie. Gastprofessuren führten ihn an die Hochschule St. Georgen in Frankfurt, die University of New Orleans und die römische Gregoriana. Quitterers Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind Philosophische Anthropologie, Wissenschaftstheorie und Sozialphilosophie.

Erstmals wieder Frau auf Innsbrucker Theologie-Lehrstuhl

Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Innsbruck besetzt mit Beginn des Sommersemesters am 1. März die beiden vakanten Lehrstühle für Kirchengeschichte sowie Religionspädagogik: Neuer Ordinarius für "Kirchengeschichte und Patrologie" wird der Kirchenhistoriker Thomas Karmann. Martina Kraml übernimmt die Professur für "Katechetik/Religionspädagogik und Religionsdidaktik". Erstmals seit dem Tod der Religionspädagogin Herlinde Pissarek-Hudelist (1932-1994) - sie war Ende der 1980er-Jahre weltweit die erste Frau als Dekanin (Leiterin) einer Katholisch-Theologischen Fakultät - gehört dem 13-köpfigen Innsbrucker Theologie-Professoren-Kollegium damit wieder ein Frau an. Beide neuen Professuren wurde auf drei Jahre befristet besetzt.

Kraml und Karmann sind an der Innsbrucker Fakultät bestens bekannt und haben ihre Arbeitsbereiche zuletzt interimsmäßig geleitet. Kraml folgt am Institut für Praktische Theologie auf den emeritierten Universitätsprofessor Matthias Scharer. Karmann besetzt den Lehrstuhl des Kirchenhistorikers Günther Wassilowsky, der nun an der Frankfurter Goethe-Universität lehrt.

Die in Vorarlberg geborene Martina Kraml ist seit ihrem Doktoratsstudium an der Innsbrucker Fakultät tätig, zuletzt als assoziierte Universitätsprofessorin am Institut für Praktische Theologie. Sie bleibt weiterhin Studienbeauftragte der Fakultät für das Studium der katholischen Religionspädagogik und das Lehramtsstudium.

Thomas Karmann stammt aus Deutschland. Er lehrt und forscht seit 2014 am Innsbrucker Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie. Karmann war bisher Universitätsassistent und hat - nach Lehrstuhlvertretungen in Münster, Regensburg und Freiburg - zuletzt den Fachbereich Kirchengeschichte und Patrologie vorübergehend geleitet.

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