Neues Angebot für Gruppentherapie in Tirol

Von links: TGKK-Obmann Werner Salzburger, Verena Berger-Kolb, Harald Meller und TGKK-Direktor Arno Melitopulos wollen die psychotherapeutische Versorgung in Tirol gemeinsam stärken und ausbauen. | Foto: TGKK/Walch
  • Von links: TGKK-Obmann Werner Salzburger, Verena Berger-Kolb, Harald Meller und TGKK-Direktor Arno Melitopulos wollen die psychotherapeutische Versorgung in Tirol gemeinsam stärken und ausbauen.
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TIROL (kr). Die TGKK sieht den Bedarf, das psychotherapeutische Angebot in Tirol deutlich auszubauen. „Wir werden in den nächsten Jahren Mittel in diesem Bereich um mehr als zwei Mio. Euro erhöhen können und schaffen damit zusätzliche Plätze für die Behandlung von psychischen Erkrankungen“, erklärt TGKK-Obmann Werner Salzburger.

Gruppenpsychotherapie für Erwachsene

Ein Ergebnis der engen Zusammenarbeit der TGKK mit den Experten des Landesverbandes für Psychotherapie und der Gesellschaft für psychotherapeutische Versorgung Tirols ist die Errichtung eines flächendeckenden Gruppenpsychotherapie-Angebots: Gerade Patienten nach einem stationären Aufenthalt in einer Klinik oder einer Reha-Einrichtung benötigen eine Anlaufstelle. „Es geht uns um einen möglichst niederschwelligen Zugang zu einem entsprechenden Therapieangebot, um eine nahtlose Versorgung zu gewährleisten. Aufgrund des Bedarfs werden wir für vorerst 130 Patientinnen und Patienten ein maßgeschneidertes Angebot mit niedergelassenen Psychotherapeuten schaffen“, erklärt TGKK-Direktor Dr. Arno Melitopulos.

Flächendeckendes Paket für ganz Tirol

Über die Gesellschaft für psychotherapeutische Versorgung Tirols, kurz Ges. f. PVT, werden acht neue Psychotherapiegruppen angeboten. Dabei kommt auch der regionalen Verteilung eine große Bedeutung zu, da die Gruppenangebote sowohl in Innsbruck als auch in den Bezirken ausgerollt werden sollen. Die Ges. f. PVT stellt dabei sowohl das Personal als auch die entsprechenden Räumlichkeiten zur Verfügung, um die Koordination der Gruppenangebote zu erleichtern sowie die Kontinuität des Angebotes zu gewährleisten. Es können über dieses Angebot mindestens 80 Personen zusätzlich versorgt werden. Es konnten mit Juli/August 2016 bereits drei Gruppen gestartet werden, eine vierte in Kitzbühel ist im Anlauf. Weitere Gruppen sollen noch im Laufe des Jahres begonnen werden. Harald Meller von der Gesellschaft für Psychotherapeutische Versorgung Tirol freut sich: „Damit setzen wir einen notwendigen und wichtigen Impuls. Behandelt werden vorwiegend Patienten nach stationärem Aufenthalt in der Reha-Klinik Lans oder aus den psychosozialen Beratungsstellen der TGKK, aber auch Personen aus dem Einzeltherapiesetting im Sachleistungsbereich, für welche eine Gruppenpsychotherapie im Anschluss als sinnvoll und notwendig erachtet wird.“

Zwei unterschiedliche Varianten

Zudem werden über den Landesverband für Psychotherapie, kurz TLP, voraussichtlich ab 2017 im Rahmen eines Pilotprojektes ebenfalls Psychotherapiegruppen für Erwachsene angeboten. Es werden hierbei zwei unterschiedliche Varianten entstehen, die verschiedene Gruppengrößen vorsehen. Auch in diesem Projekt wird die regionale Ausgeglichenheit berücksichtigt. Verena Berger-Kolb, Vorsitzende des Landesverbands für Psychotherapie, begrüßt diesen Schritt: „An vielen Kliniken sind die Kapazitäten für Gruppenangebote weitestgehend ausgeschöpft und so besteht dringender Bedarf, die Gruppenpsychotherapien im niedergelassenen Bereich weiterzuführen. Einem sorgsamen und gut abgestimmten Entlassungs- und Übergabemanagement, einer Kontinuität der Behandlung, sowie einer möglichst zeitnahen Nachversorgung kommt hierbei eine große Bedeutung zu, um mögliche Drehtüreffekte zu vermeiden.“

Ausbau der Sachleistung in versorgungsschwächeren Bezirken

„Bislang stellte sich die Angebotsdichte der psychotherapeutischen Versorgung in Tirol in den einzelnen Bezirken unterschiedlich dar. Aus diesem Grund wurden seit Mai die Versorgungsplätze für die Bezirke Reutte, Osttirol und Landeck deutlich erhöht, um auch dort die Versorgung zu sichern“, so TGKK Obmann Werner Salzburger.

Erleichterter Zugang zur Versorgung für Kinder & Jugendliche

Sehr gut bewährt hat sich die 2014 installierte verlängerte Antragsphase für Kinder zur umfangreicheren Problem- und Diagnoseerfassung. Diese flexible Vorgehensweise schafft die Möglichkeit einer bedarfsgerechten Diagnosestellung unter Einbeziehen des familiären Umfeldes der Kinder und Jugendlichen. „Die Anfangsphase der Psychotherapie für Kinder und Jugendliche gestaltet sich durch die vereinfachte Vorgehensweise im Sinne der kleinen Patienten sehr niederschwellig und schafft die Möglichkeit, festzustellen, ob überhaupt ein Therapiebedarf besteht. Den Kindern kann so rasch und unbürokratisch geholfen werden“ erläutert TGKK Direktor Melitopulos. Nun wurde diese Flexibilisierungsphase, die bisher nur für Kinder bis zum 14. Lebensjahr anwendbar war, bis zum vollendeten 18. Lebensjahr ausgeweitet.

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