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Roboter-assistierte Behandlung weltweit einzigartig

Alexander Loizides und Gerlig Widmann mit dem Roboter . | Foto: Innsbrucker Univ.-Klinik für Radiologie
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Erstmals wurde ein Leck im größten Lymphgefäß des Körpers durch roboter-assistierte Punktion und Gefäßverschluss behandelt. Der Patient konnte bereits 48 Stunden nach dem Eingriff entlassen werden.

INNSBRUCK. Nachdem bei einem 63-jährigen Patienten wegen einer Krebserkrankung ein Großteil der Speiseröhre entfernt wurde, sammelte sich durch ein Leck im Ductus thoracicus täglich etwa ein Liter Lymphflüssigkeit in seinem Brustraum an, was lebensbedrohlich war. Anstatt den Patienten einem weiteren großen Eingriff mit Brustkorböffnung zu unterziehen, entschieden sich zwei Experten der Univ.-Klinik für Radiologie (Direktorin: Elke Gizewski) für einen weltweit einzigartigen, roboter-assistierten und minimalinvasiven Zugang, um ihm eine zusätzliche Belastung zu ersparen.

Darstellung des Lecks im zentralen Lymphgefäß, b+c: Roboter-assistierte Punktion des Lymphgefäßes, d: Verschluss mittels Coils. | Foto: Innsbrucker Univ.-Klinik für Radiologie
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„Wir haben zuerst über beide Leisten, jeweils einen Lymphknoten angestochen, um darüber Kontrastmittel in das Lymphsystem des Patienten zu applizieren“
, erklärt Oberarzt Alexander Loizides, „so konnten wir das Lymphgefäß und auch das darin befindliche Leck im Brustraum bildgebend sichtbar machen.“ Im nächsten Schritt wurde der Patient auf den Bauch gedreht, um zum ersten Mal weltweit mithilfe Roboter-assistierter Navigation, über den Rücken eine lange Nadel bis in das große Lymphgefäß vorzuschieben. „Die Herausforderung dabei ist, auf dem Weg bis zur Körpermitte keine empfindlichen Gefäße oder Organe zu verletzen und das sehr schmale Ziel erfolgreich zu treffen“, erklärt der geschäftsführende Oberarzt der Innsbrucker Univ.-Klinik für Radiologie, Gerlig Widmann, „und dabei haben wir weltweit erstmalig einen Mikroroboter eingesetzt, der uns bei dieser Aufgabe unterstützt.“

Über die Nadel wurde dann ein hohler Führungs-Katheter eingebracht und in das undichte Lymphgefäß manövriert. Auf diesem Weg konnte Loizides in weiterer Folge 11 „Coils“ (eine Art Metall-Spirale) einführen und das Lymphgefäß damit komplett von innen aus verschließen. „Es war schon sehr beeindruckend zu sehen, wie innerhalb von 24 Stunden keine neue Flüssigkeit mehr nachgekommen ist, der Patient wieder normal atmen und bereits nach 48 Stunden entlassen werden konnte“, erklären Widmann und Loizides sichtlich stolz.

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