Eine Chance für Menschen mit Behinderung

Esso, Gutmann | Foto: Fotos: Kretzschmar

Die Fa. Gutmann ist ein Unternehmen das zeigt, dass die Arbeit mit behinderten Menschen besser funktioniert, als man glaubt

Die Firma Gutmann setzt sowohl auf geistig als auch körperlich behinderte Mitarbeiter, denn manche Aufgaben erledigen diese besser als nicht eingeschränkte Personen.

(vk). Vor 15 Jahren begann die Firma Gutmann (Tankstellen) körperliche und geistig behinderte Menschen einzustellen. „Damals wurde bei uns angefragt, ob wir Interesse hätten, einer behinderten Person eine Chance zu geben. Wir haben dann erstmal ausprobiert, ob es funktioniert“, so Hans-Jürgen Frick von der Fa. Gutmann. Und bisher hat es das. „Unser Friedl, der erste Behinderte, der bei uns angefangen hat zu arbeiten, hat sich bisher so gut entwickelt, dass er jetzt auch als Tankwart unsere Kunden bedient“, berichtet Frick stolz. Insgesamt arbeiten derzeit acht Behinderte bei der Firma, einer davon befindet sich in Probe.

Kündigungsschutz für Behinderte
„Natürlich ist das mit dem Kündigungsschutz ein Problem für viele Unternehmen“, so Frick zum aktuellen Bestreben der Behindertenverbände, diesen Kündigungsschutz abzuschaffen, da dieser Unternehmen hindert, Behinderte einzustellen. „Aber bisher hat es diesbezüglich bei uns noch keine Probleme gegeben. Es kommt vor, dass einer nicht mehr hier arbeiten will, dann bespricht man das zusammen mit den Eltern der betroffenen Person und den Arbeitskollegen und findet so eine Lösung“, ergänzt Frick.

Keine Kündigung vor Ausschuss
Bisher habe man noch nie eine Kündigung vor den Behindertenausschuss bringen müssen. Und auch Vera Sokol bestätigt: „Ich habe in meinen zehn Jahren Erfahrung noch nie von einer Kündigung gehört, die vor den Ausschuss gebracht wurde.“ Vera Sokol arbeitet für innovia, welche unter anderem vom Unternehmensservice Tirol vom Bundessozialamt dazu beauftragt wurde, Unternehmen in Sachen Behinderung zu beraten.

„Unterstützung ist sehr gut“
Hans-Jürgen Frick lobt die gute Unterstützung, die man von den Betreuern der einzelnen behinderten Mitarbeiter bekommt. „Bei Problemen sind sie aber sofort zur Stelle“, so Frick. An der Arbeitsleistung ist eine Einstellung übrigens noch nie gescheitert. „Unsere sieben Mitarbeiter mit Behinderung haben eine große Freude an Aufgaben wie beispielsweise Rasenmähen oder Regaleinräumen, welche andere Mitarbeiter nie empfinden und somit auch vernachlässigen“, kennt Frick die Praxis. Vom Menschlichen her lohne es sich auf jeden Fall, Menschen mit Behinderung anzustellen.

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