Aktionstag - Gesundheit! Weniger ist NICHT mehr

Foto: Ärztekammer für Tirol

TIROL. Am 14. Dezember 2016 protestieren Tirols ÄrztInnen gegen eine parlamentarische Beschlussfassung über Finanzierung, Organisation und verschiedenen Anpassungen im Gesundheitswesen. Mit den Beschlüssen soll es zu einem Rückbau der ambulanten Versorgung kommen. Im Rahmen des Protests werden PatientInnen über die Folgen des angestrebten Beschlusses informiert. Aus diesem Grund werden die Praxen in Tirol geöffnet bleiben.

Gesundheit! Weniger ist nicht mehr!

In den Tiroler Ordinationen liegt am 14. Dezember Informationsmaterial wie Folder und Plakate auf. Mit deren Hilfe können die PatientInnen über die Folgen des drohenden Rückbaus in der Gesundheitsversorgung informiert werden. Der Präsident der Ärztekammer Artur Wechselberger geht von einer Solidarisierung der Tiroler Ärzteschaft und der Tiroler Bevölkerung mit der Kampagne "Gesundheit! Weniger ist nicht mehr!" aus. Diese Kampagne wurde von der Österreichischen Ärztekammer initiiert. Diese weist auf den drohenden Rückbau unseres erstklassigen Gesundheitssystems hin, so Artur Wechselberger.

Gefährdung der Gesundheitsversorgung

Durch die Streichung von Finanzmitteln müssen auch Gesundheitsleistungen gekürzt werden. Gleichzeitig kann auch der Ausbau des niedergelassenen Bereichs nicht weiter fortgesetzt werden. Eine wohnortnahe und ambulante Versorgung in Arztpraxen ist somit gefährdet. In den Krankenhausambulanzen und den verbleibenden Arztpraxen erhöhen sich auch die Wartezeiten für PatientInnen. Daher hat Österreichs Ärzteschaft einen Katalog an Forderungen an die Österreichische Politik zusammengestellt.

Die Forderungen der Ärzteschaft an die Politik

  • Keine weiteren Einsparungen. Das Gesundheitsbudget muss sich am realen Bedarf der Bevölkerung orientieren.
  • Breites, wohnortnahes Angebot und individuelle Wahlmöglichkeiten statt einheitlicher Staatsmedizin.
  • Gegen eine Monopolstellung von Ländern und Krankenkassen bei der Planung von Kassenstellen.
  • Ärzte in die Planung einbinden - für ein patientenfreundliches, wohnortnahes medizinisches Angebot.
  • Vorrang für ambulante Versorgung in (Gruppen-)Praxen niedergelassener Ärzte.
  • Funktionierende Versorgungssysteme weiter ausbauen und weiterentwickeln

ApothekerInnen unterstützen die ÄrztInnen bei ihrem Protest

Überall, wo Ordinationen am 14. Dezember geschlossen bleiben, springen Apotheken ein: Sie versorgen an diesem Tag PatientInnen mit den notwendigen Medikamenten. „Wir verstehen die Sorgen der Ärzte im Zuge der kommenden Gesundheitsreform“, so der Präsident der Österreichischen Apothekerkammer, Max Wellan. Einsparungen im Gesundheitswesen müssen durch Verwaltungs- und Strukturreformen erfolgen und dürfen nicht zu Lasten der Gesundheitsberufe gehen.

Auch rezeptpflichtige Medikamente können ausgegeben werden

Das Rezeptpflichtgesetz erlaubt es Apotheken in besonderen Notfällen auch ohne eines gültigen Rezepts rezeptpflichtige Medikamente auszugeben. Allerdings dürfen diese nur in kleinen Mengen abgegeben werden.

Weitere Informationen

Seite der Österreichischen Ärztekammer: www.aektirol.at

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