Besetzte ÖVP-Zentrale
Aktivisten werfen der Polizei Gewaltanwendung vor

Foto: VGT.at
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Aktivistinnen und Aktivisten des Vereins gegen Tierfabriken behaupten, Opfer von gewaltsamen Übergriffen während der Tierschutzbesetzung der ÖVP-Zentrale in Innsbruck geworden zu sein. Angeblich wurden sie von der Polizei nackt ausgezogen und abgetastet, gewaltsam in der Zelle fixiert und gezwungen, sich für Fotos zu posieren. Ihnen soll dabei gezielt Schmerz zugefügt worden sein.

INNSBRUCK. Vor kurzem eskalierte in Innsbruck ein Protest des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) gegen Vollspaltenböden in der Schweinehaltung. Nachdem sich Aktivistinnen und Aktivisten in der ÖVP-Zentrale verschanzten und sich mit einem Fahrradschloss zusammenketteten, rückte die Polizei an, um die Situation aufzulösen. Jetzt werfen die Tierschützer der Polizei Gewaltanwendung vor.

14 Tierschützer wurden festgenommen

Die Gewaltvorwürfe

Angeblich wurden fünf festgenommene Tierschützer in einer Garage an die Wand gestellt und nackt ausgezogen. Männer und Frauen wurden dabei an den Genitalien und anderen Körperteilen abgetastet. Zudem wurden alle Personen trotz gesetzlicher Verbote mit Gewalt fotografiert, indem ihnen die Köpfe an den Haaren zurückgerissen wurden. Weiters liegt der Vorwurf vor, dass drei männliche Polizisten in eine Zelle mit vier Tierschützerinnen eindrangen, sie fixierten und sie an den Haaren rissen, um ihre Gesichter zu zeigen. Die Polizisten äußerten dabei Sätze wie „Wir dürfen alles“. Beim Wegtragen wurde den Tierschützer angeblich absichtlich Schmerzen zugefügt, indem ihre Daumen und Finger verdreht wurden. Ein Fahrradschloss wurde mit einer lauten hydraulischen Schere entfernt, was gefährlich sein kann, wenn es um den Hals getragen wird.

Foto: VGT.at

Verein ist schockiert 

VGT-Obperson Martin Balluch über die Vorwürfe:

Es schockiert mich zutiefst, diese Geschichten anhören zu müssen. Einige der Aktivistinnen und Aktivisten müssen jetzt eine traumatherapeutische Behandlung in Anspruch nehmen. Kein Wunder, wenn man sich vorstellt, wie sich die Frauen in ihrer Zelle fühlen mussten, wenn sie von Männern mitten im Schlaf derart überfallen und körperlich fixiert werden, ohne Chance auf Gegenwehr. Ebenso schockierend ist, dass fünf Personen gewaltsam nackt ausgezogen und teilweise dabei intim berührt worden sind. Es gibt eindeutige Judikatur, dass das rechtswidrig ist. Aber auch das gewaltsame Fotografieren, noch dazu in so martialischer Art, ist rechtswidrig. Wir überlegen rechtliche Schritte gegen die Polizei in Tirol einzuleiten, obwohl wir wissen, dass eine Maßnahmenbeschwerde die wahren Täterinnen und Täter völlig unbehelligt lässt. Die Polizei in Innsbruck sollte sich die Polizei in Wien zum Vorbild nehmen. Dort hat man sehr vorsichtig und rücksichtsvoll agiert. Passiven Widerstand zu leisten, also nicht mit den Polizistinnen und Polizisten nach der Festnahme mitzugehen, ist ein Ausdruck des Protests gegen den mangelnden Schutz der Schweine auf Vollspaltenboden, keine Schikane aus Jux und Tollerei.

Foto: VGT.at

Statement der Polizei

"Die Polizei nimmt die in der Pressemitteilung des Vereins gegen Tierfabriken am 10. Juni 2024 erhobenen Vorwürfe sehr ernst. Diesbezüglich ist bereits die Beschwerdestelle für Misshandlungsvorwürfe als unabhängige Untersuchungsstelle beim Bundesamt für Korruptionsbekämpfung verständigt worden. Die wird dann die weiteren Erhebungen zu diesen Anschuldigungen übernehmen. Während der gesamten Dauer der Besetzung der ÖVP-Zentrale in Innsbruck am 5. und 6. Juni 2024 wurden jedoch weder von den Aktivisten noch von ihrem vor Ort involviertem Versammlungsleiter Martin W. Verletzungen oder Misshandlungsvorwürfe gegenüber der Polizei oder sonstigen Rettungskräften geltend gemacht. Sondern erst Tage später, am 10. Juni 2024",

so lautet das offizielle Statement der Polizei.

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