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Studentenheimplätze sind noch immer sehr rar – nur zirka 10 Prozent der Studierenden bekommen einen Platz.
  • Studentenheimplätze sind noch immer sehr rar – nur zirka 10 Prozent der Studierenden bekommen einen Platz.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Die Erwartungen müssen runtergeschraubt werden: StudentInnen, die jetzt noch keine Bleibe gefunden haben, müssen sich für überteuerte Zimmer und Wohnungen entscheiden, schlafen in den nächsten Wochen auf der Couch von Freunden, pendeln aus der Umgebung nach Innsbruck oder leben übergangsweise in ihrem Wagen. Je nach vorhandenem oder fehlendem Freundeskreis ändern sich die Wohn-Szenarien für all jene, die sich zu spät mit dem Wohnungsthema auseinandergesetzt haben. Zirka 33.000 StudentInnen leben in Innsbruck. Von Jahr zu Jahr wächst die Zahl und damit auch der Druck auf den Wohnungsmarkt. Dafür können die Studiosi selbst aber nichts: Studentenheimplätze sind rar und teilweise auch sehr teuer. In großen Wohngemeinschaften lässt es sich öfters billiger leben als im Heim.

Langsamer Zuwachs

2015 standen in Innsbruck 3.400 Heimplätze zur Verfügung. Seither hat sich einiges getan. In der Kranebitter Allee wird beispielsweise das Raimund-Pradler-Studentenheim (mit Kapazitäten für 85 StudentInnen) im Mai 2018 fertiggestellt. Der "Heimkompass", der jährlich herausgegeben wird, zählt für heuer 3.531 Plätze auf. Das Referat für Wohnen der Innsbrucker Hochschülerschaft weiß, dass – obwohl sich einiges in letzter Zeit tut – noch immer zu wenig in Sachen "Studentenheimplätze" passiert.
Referentin Johanna Hirschvogl meint: "Im Verhältnis zu anderen Studentenstädten ist das Angebot in Innsbruck sehr klein." Seit vielen Jahren setzt sich die ÖH für einen Campus ein, der ein Ventil für den Innsbrucker Wohnungsmarkt wäre. Schon lange wird das Areal des heutigen Finanzamtes (inkl. Landespolizeidirektion) als eventuelles Studentenzentrum gehandelt. Trotz vieler Diskussionen wird das Thema aber immer wieder auf die lange Bank geschoben und Konkretes ist derzeit nicht einmal in Sicht.

Frühe Anmeldefrist

Nun müssen sich Studenten – wenn sie einen Platz im Heim wollen – schon Monate im Voraus anmelden. Ein Problem für viele, die dann noch nicht einmal wissen, ob sie ihr Studium in Innsbruck machen werden: Die Ergebnisse der Eignungstests – z. B. zum Medizinstudium – erfahren sie oft erst nach der Anmeldefrist für Studentenheime. Auch verlieren die Studiosi – wenn sie aus dem einen oder anderen Grund nicht einziehen können – die Anmeldegebühren. Das wiederum kann das Glück für andere sein. Hirschvogl weiß: "Momentan tut sich täglich eine neue Möglichkeit auf. Ob man jetzt noch einen Platz im Heim bekommt, kann sich von heute auf morgen ändern." Bei Sonderwünschen stehen die Chancen jedenfalls schlecht. Ein Blick auf die beliebte Wohnungsbörse der ÖH zeigt auch am privaten Wohnungsmarkt ein durchwachsenes Bild der Situation. WGs, Garconnieren, Maisonettewohnungen, Zimmer im Apartment: Wer zahlen kann, kann jetzt noch wählen. 28 qm Garconniere am Innrain im FOX 54 (ein Heim mit 19 Einheiten) – der Preis: 915 Euro inklusive Betriebskosten. Noch immer gibt es aber auch Zimmer in WGs: Der Preis variiert zwischen 400-500 Euro. Die echten Schnäppchen sind aber sofort weg. Nur einen Tipp kann Hirschvogl geben: "Bei jeder Anzeige muss man einfach sofort anrufen."

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