Studentencampus Frau-Hitt-Straße
Anrainer haben sich Gehör verschafft

Auch Bürgermeister Georg Willi wohnte der Versammlung im Cafè Mariahilf bei und nahm Stellung zum Projekt "Studenten-Campus Frau-Hitt-Straße". | Foto: Lisa Kropiunig
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Der geplante Ausbau des Studentenheims in der Frau-Hitt-Straße sorgt bei den Anrainern und Anrainerinnen für Protest. Bei einer Versammlung mit Bürgermeister Willi und anderen Politikern haben sie ihre Meinung kund getan. Die Stimmung passte zu den hohen Temperaturen im Café Mariahilf.

INNSBRUCK. Seit November steht ein Elefant im Raum:  auf dem Areal des ehemaligen Klosters der Herz-Jesu-Missionare in der Frau-Hitt-Straße soll ein neues Studentenwohnheim mit 125 Plätzen erbaut werden. Die Baupläne liegen mittlerweile vor und die Stadt Innsbruck plant eine Fertigstellung bis 2025. Doch was sagen die Anrainer und Anrainerinnen dazu?

Anrainer fühlen sich übergangen

Bei der Versammlung am 26. Mai wird eines sehr deutlich: Die Anrainer und Anrainerinnen wurden über das Vorhaben der Stadt Innsbruck nicht ausreichend informiert und wurden dann vor vollendete Tatsachen gestellt. Denn im Laufe der Diskussion mit den Politikern kristallisierte sich immer mehr heraus, dass das Projekt trotz Protest umgesetzt wird.

"Aus meiner Sicht, wird dieses Projekt umgesetzt werden, vielleicht etwas umstrukturiert, aber es wird gebaut",

so Julia Seidl von den Neos. Die Bewohner und Bewohnerinnen rund um den neuen Studenten-Campus hatten keinerlei Mitspracherecht.

Die Stimmung brodelte bei den Anrainern und Anrainerinnen im Hinblick auf das geplante Studentenwohnheim.  | Foto: Lisa Kropiunig
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Was sind die Anliegen?

Bettina Schlorhaufer eröffnete die Versammlung und betonte vor allem eines, nämlich, dass die Erreichbarkeit der Politik für sehr viel Unmut bei den Bürgern und Bürgerinnen gesorgt hat. Nach knapp einem halben Jahr haben es die Anrainer und Anrainerinnen geschafft, dass Bürgermeister Georg Willi ihnen Gehör schenkt.

"Wir sind nicht gegen Studenten und studentisches Wohnen, sondern nur gegen die geplanten Dimensionen",

erklärt Bettina Schlorhaufer den Protest. Doch die aufgebrachte Stimmung und Aussagen wie "Brauchen wir so viele Häuser für Studierende?" wirkte für manche Politiker so, als wären die Anrainer und Anrainerinnen dann doch gegen Studenten und Studentinnen. Irene Heisz von der SPÖ hatte den Eindruck, dass folgende Einstellung durchsickert:

"Wir wollen Studenten aber nicht bei uns."

Bei einer Begehung wurde gezeigt, wo das Bauprojekt hinkommen soll und zwar an die Stelle der Grünfläche und des gelben Hauses. | Foto: Lisa Kropiunig
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Mehr Verkehr und ein Schandfleck

Der neue Studenten-Campus soll laut Anrainer und Anrainerinnen einen nachhaltigen Einfluss auf das Stadtviertel nehmen, welcher nicht mehr ausradierbar sein wird.

"Das Projekt ist nicht in das Umfeld integriert und die Position des Hauses passt nicht an diese Stelle",

meint Bettina Schlorhaufer. Außerdem befürchten die Anrainer und Anrainerinnen, es wird durch das neue Studentenheim mehr Verkehr in Stadtteil Mariahilf geben. Dem wirkte Bürgermeister Georg Willi folgendermaßen entgegen:

"Das Auto wird in den Städten immer weniger Bedeutung haben, deshalb gibt es erstens nicht so viele Stellplätze für das Wohnheim und zweitens sind Studenten und Studentinnen auch weniger mit dem Auto unterwegs."

Auch Benjamin Plach wehrte das Argument für mehr Verkehr durch das Studentenheim ab:

"Der Verkehr in diesem Bereich wird mit Studenten besser sein, als wenn beispielsweise eine normale Wohnanlage gebaut werden würde."

Die Tür ist noch nicht ganz zu

Auch wenn das Projekt trotz Protest der Anrainer und Anrainerinnen umgesetzt wird, könnten zum jetzigen Zeitpunkt noch Änderungen vorgenommen werden, um den Bürgern und Bürgerinnen etwas entgegenzukommen. Beispielsweise könnte ein gemischtes Wohnen, wo nicht nur Studenten und Studentinnen in den Campus einziehen, sondern auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Universität Innsbruck in der Frau-Hitt-Straße wohnen, leicht umgesetzt werden. So ein gemischtes Wohnen wäre auch im Sinne der Anrainer und Anrainerinnen.

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