Fasching
Auch heuer droht der Fasnacht vor dem Start das Aus

- Der Kurz oder der Schiane
- Foto: Foto: ©Amraser Matschgerer
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INNSBRUCK. Während die Fasnacht in Hötting zumindest kurzfristig begonnen hat, droht ihr in anderen Stadtteilen zum zweiten Mal in Folge das Aus. Die engagierten Obmänner der Innsbrucker Traditionsvereine hoffen, dass sich im Februar noch Möglichkeiten ergeben, zumindest teilweise die traditionellen Gebräuche aufzuführen.
Faschingstreiben
Seit dem Jahr 2020 werden die Amraser Matschgerer im nationalen Verzeichnis als immaterielles Kulturerbe der UNESCO geführt. Obmann, Bernhard Egger, sieht nicht nur eine Aufwertung des Vereins, sondern auch eine Wertschätzung in Hinblick auf die Tradition, die in Amras, seit dem 17. Jahrhundert gelebt wird. Diese Tradition sieht vor, dass am 20. Jänner um 0 Uhr die Fasnacht eröffnet wird und Zottler, Zaggler, Bär und Bärentreiber, Hexen, der Herr, der Kurz (eine Besonderheit die es nur in der Amraser Fasnacht gibt) und der Bujazl, von Matschgerer-Haus zu Matschgerer-Haus ziehen bis der Bujazl in der Nacht von Faschingsdienstag auf Aschermittwoch (1. März 2022) wiederum um 0 Uhr mit den Worten "Aus is" dem Treiben für das heurige Jahr ein Ende setzt.

- Amraser Matschgerer Obmann, Bernhard Egger
- Foto: Foto: ©Amraser Matschgerer
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Dem gegenüber stehen mit Blick auf Tradition die Innsbrucker Hexen. Der Verein der sich erst 2014 gründete, und ausschließlich aus Männern besteht, studiert jedes Jahr einen neuen Tanz ein. Eröffnet wird die Faschingssaison immer am 6. Jänner mit der Generalprobe. Ab 7. Jänner führen die aktuell 12 Hexen und 6 Nachwuchshexen im Alter von fünf bis elf Jahren ihre Tänze bis Faschingsdienstag auf.
Die Höttinger Muller rund um Obmann Benjamin Nairz, eröffnen die Faschingszeit ebenfalls in der Nacht von 6. auf 7. Jänner mit dem traditionellen Peitschen schnellen. Wie auch bei den anderen Vereinen wird in liebevoller Handarbeit viel Zeit in die Gestaltung der Gewänder der Erwachsenen wie auch der 25 Nachwuchs- Muller gesteckt.
Absagen
Nachdem die Faschingszeit im vergangenen Jahr dem herrschenden Lockdown zum Opfer fiel. Droht auch heuer der komplette Totalausfall. "Wir haben heuer in der Nacht von 6. auf 7. Jänner das Peitschenschnellen abgehalten, das Mullerschauen und alle anderen Veranstaltungen haben wir aber bereits abgesagt. Sollten sich die Lockdown-Bestimmungen im Februar lockern, wären wir innerhalb von zehn Minuten bereit." hofft Nairz, dass sich die Situation vielleicht doch noch entspannt.

- Höttinger Muller bei einer Veranstaltung aus dem Jahr 2020
- Foto: © Höttinger Muller
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Weniger optimistisch ist Thomas Wilhelmstötter von den Innsbrucker Hexen. "Wir rechnen nicht damit, dass sich die Bestimmungen bald lockern und haben deshalb auch für heuer keinen neuen Tanz einstudiert. Mit einer FFP2 Maske unter der Hexenlarve, wie es die aktuellen Bestimmungen vorsehen, können wir auch nichts einüben. Schon allein die Hexenmaske schränkt Sicht und Atmung ein."

- Innsbrucker Hexen Obmann, Thomas Wilhelmstötter
- Foto: Foto: ©Innsbrucker Hexen
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Bei den Amraser Matschgerern will man von Tag zu Tag schauen. "Aktuell können wir nichts planen, das Matschgererschauen am 20. Jänner und der Kinderfasching am 21. Jänner sind bereits abgesagt. Wir schauen, dass wir immer am Laufenden sind und wenn sich eine Möglichkeit ergibt, es die Bestimmungen zulassen und es für den Verein vertretbar ist, wollen wir das Brauchtum leben lassen. Ein Totalausfall im zweiten Jahr in Folge lässt einem Matschgerer die Tränen, kommen," lässt Egger in die Gefühlslage blicken.
"Eine unglaubliche Belastung ist die aktuelle Situation besonders für die Vereinsmoral und die Nachwuchsarbeit" sind sich alle Obmänner einig. Die Jungen würde noch mehr hin zu elektronischer Freizeitbeschäftigung tendieren, was auf lange Sicht negative Auswirkungen auf die Brauchtumspflege habe.
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