Die Grüne Bank
Bereits vor 100 Jahren kam es zu Vandalismus
Jeder kennt sie: Die Grünen Bänke, die in und um Innsbruck zum Verweilen einladen. Hinter diesen Sitzmöglichkeiten steckt allerdings auch eine Menge Arbeit, die vom Innsbrucker Verschönerungsverein verrichtet wird.
INNSBRUCK. Seit 1881 gibt es den Innsbrucker Verschönerungsverein bereits und seit jeher ist es den Mitgliedern ein Anliegen, die Tiroler Hauptstadt mitzugestalten und wie der Name schon sagt, zu verschönern. Das Markenzeichen des Vereins ist die "Grüne Bank", welche nicht nur in der Stadt, sondern auch auf Wanderwegen rund um Innsbruck oft zu finden ist.
Tourismus trieb die Idee voran
Ende des 19. Jahrhunderts war der Beginn des Städtetourismus und um Innsbruck für Besucherinnen und Besucher, aber natürlich auch für die einheimische Bevölkerung attraktiver zu machen, entstand der Innsbrucker Verschönerungsverein. Zu Beginn wurden von den Mitgliedern Spazier- und Wanderwege errichtet, bevor dann die Idee mit den Sitzbänken zustande kam. Denn in Innsbruck und Umgebung gibt es so einige "Platzln" wo man sich gerne hinsetzt.
Vandalismus und Instandhaltung
Mit Ersatzmaterial im Schlepptau macht sich Martin Lochmann regelmäßig auf den Weg, die rund 600 Bänke zu kontrollieren. Ein Hauptteil von Martins Arbeit ist die Reparatur von kaputten Bänken. Dabei kommt es immer wieder vor, dass Bänke absichtlich beschmiert oder kaputtgemacht werden. Das bedeutet nicht nur zusätzliche Arbeit, sondern auch deutlich mehr Kosten. Bereits 1923 gab es Fälle von Vandalismus an den grünen Bänken. Damals wurden die Beschädigungen noch als „Lausbübereien“ bezeichnet.
"Wir müssen die absichtlich gemachten Schäden leider einfach so hinnehmen. Solche Schäden können nicht einmal in der Stadt kontrolliert und verhindert werden und erst recht nicht in den Wäldern Innsbrucks",
weiß Obmann Michael Martys. Martin Lochmann ist außerdem auch für den Bereich um die "Grüne Bank" herum zuständig. So sorgt er dafür, dass auch der Weg zur Bank zugänglich ist und räumt auch schon mal den ein oder anderen gefallenen Baum zur Seite. Das geht natürlich alles nur in enger Absprache mit den Waldbesitzern und den zuständigen Ämtern.
"Ich möchte gerne eine Bank spenden"
Als immer mehr Menschen auf den Verschönerungsverein zukamen, und um ihre eigene Bank baten, entwickelte sich die "Bankspende". Dabei schlagen Interessierte Örtlichkeiten vor, an denen ihrer Meinung nach noch eine grüne Bank fehlt und der Verein klärt dann ab, ob es an dieser Stelle möglich ist. Stimmen alle Beteiligten zu, wird vom Verein eine Bank erreichtet, welche durch die "Bankspende" finanziert wird. Das Tolle daran:
"Jede Bank bekommt eine personalisierte Gravur und dient daher oft auch als Geburtstags- oder Hochzeitstagsgeschenk",
erzählt Obmann Michael Martys.
Ein Vollzeit-Job
Martin Lochmann ist für die rund 600 "Grünen Bänke" in und um Innsbruck zuständig. Er baut neue und hält die vorhandenen instand. Bis eine einzelne Bank fix fertig an ihrem Platz steht, kann das schon einen ganzen Tag dauern. Die Gestelle der Bänke werden von einem Schmied hergestellt, Martin ist dann für die Montage und das Streichen der Latten verantwortlich. Wer oft in Innsbrucks Wäldern unterwegs ist, weiß, dass manche Bänke in steilem Gelände stehen. Deshalb muss Martin des Öfteren auch eine Bank in ihren Einzelteilen transportieren und baut sie erst an ihrem finalen Platz zusammen.
"Es gibt immer etwas zu tun. Die Arbeit geht mir nicht so schnell aus",
berichtet Martin über seine Tätigkeit beim Verschönerungsverein.
2023 kamen 35 Bänke dazu
Möchte man eine "Bankspende" machen, kostet dies 450 Euro für fünf Jahre. Mit dem Geld wird die zirka 50 Kilogramm schwere Bank errichtet und infolgedessen instandgehalten. Im Jahr 2023 baute Martin Lochmann 35 neue Bänke für Innsbruck. Spendet jemand eine Bank, wird er auch oft Mitglied des Verschönerungsvereins.
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