Bettelverbot wird "geprüft"
Gemeinderat ist über Vorgehen uneins. "Für Innsbruck" liebäugelt mit "Law and Order"-Politik.
Wie soll man in Innsbruck mit bettelnden Menschen in der Öffentlichkeit umgehen? Diese Frage beschäftigte vergangene Woche auch den Gemeinderat. Wie erwartet war die Diskussion hauptsächlich von ideologischen Standpunkten geprägt. Während die einen in den Bettlern eine Art "Mafia" sehen, denen mit polizeilichen Mitteln und Verboten zu Leibe gerückt werden muss, argumentieren die anderen, dass man "die Armut und nicht die Armen bekämpfen" soll.
Organisation ist da
Tatsächlich bestätigen die Beobachtungen von MÜG und Polizei, dass die Bettler, die in der Stadt ihr Tagewerk verrichten, in größeren Gruppen organisiert sind. Beliebter Ausgangspunkt ihrer Bettelzüge ist ein kleiner Parkplatz in der Südbahnstraße an der Ecke zur Mentlgasse, wo sie häufig ihre Fahrzeuge abgestellt haben, in denen sie auch übernachten. Ob man angesichts dieser "Organisation" von einer Mafia sprechen kann, ist nicht seriös zu beantworten. Für die rechten Fraktionen Federspeil und FPÖ ist die Sache allerdings klar – sie fordern ein Bettelverbot in der Innenstadt.
Unerwartete Unterstützung
Unverhoffte Unterstützung für dieses Ansinnen kommt jetzt von der Bürgermeisterfraktion "Für Innsbruck". KO Lucas Krackl und GR Kurt Wallasch stehen einem Verbot aufgeschlossen gegenüber: "Es steht ganz einfach fest, dass die Zahl der Bettler in Innsbruck dramatisch zugenommen hat und auch noch zunehmen wird", argumentieren die beiden.
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