"Blick auf schwere Fälle" im Umgang mit psychisch Kranken
"Rasche Hilfe": Staatliche Stellen wollen sich im Umgang mit psychisch Kranken besser vernetzen.
Die Zahl der Fälle ist in Innsbruck nicht hoch. Etwa eine Hand voll im Monat – wenn überhaupt – wird "akut". Dennoch kommt es regelmäßig vor, dass psychisch kranke Personen aufgrund der fortschreitenden Schwere ihrer Beeinträchtigung zu einem Problem für ganze Hausgemeinschaften werden. Personen, die zwanghaft Dinge horten (umgangssprachlich Messies genannt), Leute mit Persönlichkeitsstörungen oder Menschen mit Suchterkrankungen können potenziell zu einer enormen Belastung oder gar Gefahr für ihr Umfeld werden. Sehr häufig sind Wohnanlagen und Häuser gemeinnütziger Wohnbauträger von derartigen Problemen betroffen.
"Gemeinsames Vorgehen"
Nach einem Bericht des STADTBLATTes Mitte Jänner, in welchem diese Thematik aufgegriffen wurde, reagierten die zuständigen Stadträte Andreas Wanker (Wohnen) und Ernst Pechlaner (Soziales) schnell. Vergangene Woche fand ein prominent besetzter "Runder Tisch" im Rathaus statt, an dem höchste Vertreter von Polizei, Justiz, MÜG, ISD, Wohnungsvergabe, Sozialamt und gemeinnützigen Wohnbauträgern teilnahmen. Auf der Tagesordnung stand neben dem Erfahrungsaustausch im Umgang mit derartigen Fällen vor allem die Frage, wie man schnell und effizient helfen kann, wenn eine Situation tatsächlich zu "kippen" droht.
Prioritäre Fälle
In einem ersten Schritt wurde nun vereinbart, eine zentrale Anlaufstelle zu schaffen, welche sich um die Abwicklung von Fällen kümmert, die nach Ansicht von Sozialarbeitern oder Einsatzkräften "oberste Priorität" haben. Diese Anlaufstelle soll die Maßnahmen aller beteiligten Dienststellen koordinieren und beschleunigen. Ziel ist eine rasche Lösung zum Wohle aller – betroffene Erkrankte sowie deren Umfeld. Wo diese Koordinierungsstelle angesiedelt werden soll und welche finanzielle und personelle Ausstattung dafür notwendig ist, wird in den kommenden Wochen erhoben.
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