Neue Begegnungszone in Innsbruck
"Das ist eine müde Begegnungszone" – mit Video

In der Innenstadt wird die Begegnungszone getestet. Drei Wochen lang soll sie in Kraft bleiben, danach entscheiden der Gemeinderat, ob er beibehalten werden soll. Ein Lokalaugenschein.
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  • In der Innenstadt wird die Begegnungszone getestet. Drei Wochen lang soll sie in Kraft bleiben, danach entscheiden der Gemeinderat, ob er beibehalten werden soll. Ein Lokalaugenschein.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

"Alles beim alten" konstatieren die Fußgänger und Radfahrer in der Innenstadt. Die Testphase für die im Vorfeld schon viel kritisierte Begegnungszone ist seit heute in Kraft. Bei einem Lokalaugenschein ist die STADTBLATT-Redaktion nicht nur einem nervösen Gemeinderat begegnet, sondern vielen Menschen, die grundsätzlich eine Begegnungszone begrüßen würden – eine, die wirklich funktioniert. 

INNSBRUCK. Ein aufgepinseltes Hinweiszeichen mit Auto, Fußgänger, Radfahrer und einer großen, rot eingekreisten Nummer: 20. Es symbolisiert für alle Verkehrsteilnehmer eine Begegnungszone. Seit heute schmückt sie den Eingang der Straßenzüge Erler Straße, Wilhelm-Greil-Straße und Meraner Straße. Die Zebrstreifen sind weggefräst, die Verkehrszeichen aufgehängt. Nur weiß niemand genau, was sich dadurch in der Innenstadt wirklich ändert – denn der Verkehr ist nicht weniger, die Menschen haben auch schon vorher überall die Straße gequert.

Wie funktioniert eine Begegnungszone?

In Begegnungszonen sind Autos, Busse, Bummler, Radkuriere, Posteler, etc. alle gleichberechtigt und die Geschwindigkeit auf 20 km/h beschränkt. Zwar erst seit heute in Betrieb, war die Begegnungszone schon im Vorfeld ein heißes Eisen: Nicht nur die oben genannten Straßenzüge sollten zur Begegnungszone werden, sondern auch der Bozner Platz. Von letzterem nahm Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl dann im letzten Moment Abstand. Die Testphase dauert jetzt drei Wochen lang, danach entscheidet der Gemeinderat, ob die Begegnungszone wirklich bleiben soll oder nicht. Im Regierungsabkommen ist die Errichtung jener zumindest festgehalten. 

Lokalaugenschein in der Meraner Straße

Wer sich heute unter die Menschen gemischt hat, hat nicht nur einen wütenden GR Gerald Depaoli beim Videodreh vorgefunden, sondern auch Menschen, die Begegnungszonen grundsätzlich toll finden. "Wenn es weniger Autos dadurch gibt, dann bin ich dafür", sagt eine Dame. Eine andere Frau wiederum – sie lebt in Seefeld – hat nicht gemerkt, dass was anders geworden wäre: "Es sind noch immer zu viele Autos – das ist eine ziemlich müde Begegnungszone." Ein anderer Herr wiederum ist froh über jede Maßnahme, die den Verkehr beruhigt, meint aber: "Bis zu den Taxelern scheint die Info nicht durchgedrungen zu sein." Für den zustellenden Postmann hat sich währenddessen nichts geändert. "Ich bin davor schon langsam gefahren. Die Begegnunszone ist ein totaler Schwachsinn. Schließlich führen jede Menge Wege in die Tiefgaragen." Ein Punkt, den auch die Wirtschaftskammer und andere oppositionelle Parteien schon kritisiert haben. Der Lokalaugenschein zeigt: Die Menschen würden sich über echte Verkehrsberuhigung freuen, doch die ist durch die vielen Autos und Busse, die in diesen Straßenzügen durchfahren, nicht gegeben. Als Fußgänger quer über die Straße zu schlendern, ist auf Grund dieser Situation aktuell nicht möglich.

In der Innenstadt wird die Begegnungszone getestet. Drei Wochen lang soll sie in Kraft bleiben, danach entscheiden der Gemeinderat, ob er beibehalten werden soll. Ein Lokalaugenschein.
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