Vegetarische Kost
Die Kinderkrippe Mäusenest geht eigene Wege

Sigrid Frauscher und Sabine Mutschlechner setzen auf ausgewogene, vegetarische Kost in der Kinderkrippe Mäusenest. | Foto: Michael Steger
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In der Kinderkrippe Mäusenest wird täglich selbst gekocht. Fleisch gibt es keines. Die Mahlzeiten sind vollwertig, gesund und saisonal. Was Kinder optisch nicht anspricht, wird gekonnt versteckt. Beim Vortrag mit anschließender Verkostung, durften sich Eltern, Diätologiestudentinnen und die Bezirksblätter vom Geschmack überzeugen. 

INNSBRUCK. Dass in Kinderkrippen selbst gekocht wird, ist eher die Ausnahme, dass die Kost dann auch noch rein vegetarisch ist sucht seinesgleichen. In der Kinderkrippe Mäusenest hat man diesen Ansatz schon vor mehreren Jahren gewählt. Das liegt zum einen daran, dass Leiterin Sabine Mutschlechner und ihre Kollegin Sigrid Frasuscher wenig davon halten, dass bei unterschiedlichen Präferenzen der Kinder und deren Eltern zu viel Tierisches im Müll landet, zum anderen stellten die beiden fest, dass sich mit wenigen geschickten Handgriffen alles, was Kinder meinen nicht zu mögen, verstecken lässt. Wenn wir mit Eltern sprechen, hören wir "Mein Kind isst Gemüse, nur nicht das Grüne, oder mein Kind isst alles, aber es darf die Gewürze nicht sehen. Wir kochen täglich zwei Gerichte und können versichern, dass Kinder sehr wohl neue Speisen essen, und Eltern oft überrascht sind, wenn wir Ihnen erzählen, dass es hin und wieder auch mehrere Teller sind. 

v.l. Gundula Leinfellner und Johanna Gasser, Projektleiterin des Projekts Schmatzi SeminarBäuerInnen sind vom Geschmack begeistert.  | Foto: Michael Steger
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Essen erleben

Im Mäusenest gehört das Essen nicht zu einer Notwendigkeit, es wird bewusst wahrgenommen. Wenn die Kinder nach dem Frühstück um 08.45 Uhr in den Garten gehen, hat Sigrid Frauscher zwei Stunden Zeit, um das Mittagessen zu kochen. "Ich liebe es kreativ zu kochen, mit der Vielzahl an Kräutern aus meinem Garten und genieße es, wenn es allen schmeckt und die Kinder unbekannte Geschmäcker oder sogar ganze Gerichte kennenlernen", so Frauscher. Die Auswahl der Gerichte hängt auch von den Angeboten des angrenzenden Supermarkts ab, schließlich gilt es auch auf die Finanzen zu achten und einmal die Woche wird beim Bauern Gemüse bestellt. Wenn im Garten etwas reif ist, wird der Menüplan schon mal kurzerhand umgestellt.  Wenn die Kinder rund um 11.00 Uhr aus dem Garten hereinkommen, werden sie bereits vom Geruch aus der offenen Küche überrascht. Gekocht wird so, dass im besten Fall keine Reste bleiben. Drei Kinder teilen sich umgerechnet eine Erwachsenen-Portion. Die Lieblingsmahlzeit der Kinder ist Semmelknödel mit Pilzsoße.  Sollte doch etwas übrig bleiben, so wird es eingefroren und am Freitag, wenn nur vereinzelt Mahlzeiten benötigt werden, aufgetaut. Restliches Gemüse wird zu Suppenpulver verarbeitet. 

v.l. Sarah Winkler und Nina Pyffrader schauen darauf, dass bei der Verkostung niemand hungrig bleibt. | Foto: Michael Steger
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Ausgewogene Ernährung 

Wie Sabine Mutschlechner berichtet, hat der "European Nutrition and Healt Report" festgestellt, dass Kinder in der Europäischen Union, zu wenig Obst, Gemüse, komplexe Kohlenhydrate und Vitamin D konsumieren, während zu viel Fleisch und Fett gegessen wird." Das hat bei vielen Kindern Adipositas, also Übergewicht zu Folge. Im Vergleich dazu sind die  ausgewogenen Mahlzeiten im Mäusenest nicht nur vollwertig und gesund, je nach Jahreszeit wird mit dem selbstgemachten auch darauf geachtet, dass die Kinder gute Abwehrkräfte entwickeln. Bei der Sirup-, Marmelade- und Kräutersalzherstellung dürfen die Kinder auch selbst mitmachen. Ihre Erfahrung verarbeiten Frauscher und Mutschlechner auch in ihrem Buchprojekt: "Susimaus erzählt: Kochrezepte und Kurzgeschichten aus Kinderkrippe Mäusenest." Das Projekt wird jedoch noch ein wenig Zeit brauchen, bis es umgesetzt sein wird, denn daran wird nur in den ruhigen Zeiten gearbeitet und davon gibt es nicht besonders viele. Das fertige Werk soll im Idealfall aber auch im Buchhandel erhältlich sein.

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