Das Waldhüttl am Mentlberg
Ein Zufluchtsort und ein zweites Zuhause

Zusammenhalt wird im Waldhüttl groß geschrieben. | Foto: Tante Gert Medien
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  • Zusammenhalt wird im Waldhüttl groß geschrieben.
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Viele Armutsmigrantinnen und -Migranten führen ein Leben zwischen Innsbruck und Rumänien bzw. der Slowakei. Sie arbeiten mehrere Wochen im Monat in Innsbruck, um ihre Familien in der Heimat finanziell versorgen zu können. Einen Ort der Zuflucht bietet diesen Menschen das Waldhüttl am Mentlberg. Der Dokumentarfilm "Mein zweites Haus" zeigt das Leben dort.

INNSBRUCK. Fern der Heimat arbeiten viele Menschen aus Rumänien oder der Slowakei in Innsbruck. Die Armutsmigrantinnen und Migranten pendeln jeden Monat teilweise über 1000 Kilometer, um ihre Familie versorgen zu können. Ihnen bietet das Waldhüttl am Mentlberg für die Zeit in Innsbruck Unterschlupf. Mit vereinten Kräften wurde eine Vinzenzgemeinschaft gegründet und das fast verfallene Haus zu einem Ort der Zuflucht gemacht. Das gemeinsame Leben der Migrantinnen und Migranten im Waldhüttl dokumentiert der Film "Mein zweites Haus". Regie führte Bert Walser und die Premiere wird am 4. Dezember 2023 um 20:00 Uhr im Leokino Innsbruck zu sehen sein. 

Das Waldhüttl stellt einen Zufluchtsort für Migrantinnen und Migranten dar.  | Foto: Tante Gert Medien
  • Das Waldhüttl stellt einen Zufluchtsort für Migrantinnen und Migranten dar.
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81 Minuten aus einem Leben im Dazwischen

Vor zehn Jahren war das Waldhüttl noch ein verfallenes Gebäude – jetzt ist es ein Ort der Begegnung, des Zusammenhalts und des kulturellen Austausches. Der Dokumentarfilm ist 81 Minuten lang und erzählt die Geschichte der Bewohnerinnen und Bewohner, die als Armutsmigrantinnen und -Migranten nach Innsbruck kamen. 

"Fast schon eine Mini-Stadt",

nennt Abt Raimund Schreier das Waldhüttl des Stiftes Wilten. Ein Dach über dem Kopf, um in Innsbruck genug Geld zu verdienen, damit sie für den Lebensunterhalt ihrer Familien in ihrer Heimat sorgen können - das ist das Wichtigste im Leben der Menschen, denen das Waldhüttl ein zweites Zuhause geworden ist.

Der Dokumentarfilm feiert seine Premiere am 4. Dezember 2023 im Leokino.  | Foto: Tante Gert Medien
  • Der Dokumentarfilm feiert seine Premiere am 4. Dezember 2023 im Leokino.
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Mehr als eine Herberge

Weite Strecken werden von den Menschen, die in Innsbruck Geld verdienen möchten, zurückgelegt. Mit Straßenmusik oder als Verkäuferinnen und Verkäufer der Straßenzeitung 20er kommt das Geld für die Familie in Rumänien oder der Slowakei zusammen. Am Wochenende werden Instandhaltungsarbeiten am Waldhüttl erledigt, als Gegenleistung für das Obdach, das sie dort bekommen. Über die Jahre ist aus dem Haus viel mehr geworden als eine reine Herberge. Von Festen über Lehrveranstaltungen bis hin zu Konzerten finden immer wieder tolle Veranstaltungen im Waldhüttl am Mentlberg statt. So ist das Waldhüttl für alle, die dort wohnen, aber auch für Menschen, die nur auf Besuch kommen, ein überaus vielschichtiger Ort, wo die unterschiedlichsten Lebensrealitäten und Erfahrungen aufeinandertreffen.

Gemeinsam wird im Waldhüttl gekocht. | Foto: Tante Gert Medien
  • Gemeinsam wird im Waldhüttl gekocht.
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Nah an den Menschen

Seit März 2020 begleitete Regisseur Bert Walser das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner im Waldhüttl. Daraus entstand der 81-minütige Dokumentarfilm "Mein zweites Haus". Fast immer als Ein-Mann-Team war Bert Walser den Menschen nah und fing so ihre Geschichten auf. Er war außerdem auch für den Schnitt des Filmes verantwortlich, hatte aber viele Mitwirkende an seiner Seite: Mischa Engele, Csaba Horvath, Ivan Horvath, Ladislav Karasz, Alina Kugler, Joseph Missoy, Andor Molnar, Bela Molnar jun., Bela Molnar sen., Stefan Molnar, Wolfgang Nöckler, Aron Onica, Livia Pacuraru, Remus Pacuraru, Abt Raimund Schreier, Katharina Themessl, Julius Váradi, Jussuf Windischer, Vroni Windischer, Corey Dolgon, Bernhard Gorgulla, Lorena Müller, Eberhard Raithelhuber, Annemarie Regensburger, Karin Sauer. 

Auch Musik bestimmt den Alltag im Waldhüttl. | Foto: Tante Gert Medien
  • Auch Musik bestimmt den Alltag im Waldhüttl.
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Über den Regisseur

Bert Walser studierte Film am Institut für Amerikastudien der Universität Innsbruck. Mittlerweile ein anerkanntes Studienmodul, war Film in Tirol Ende der 90er, Anfang der 00er Jahre der Underground der universitären Bildung - und nur möglich durch sehr engagierte Lehrende des Mittelbaus. Bald übernahm Bert Walser die Betreuung von studentischen Kurzfilmproduktionen. Seit 2014 ist Bert Walser mit seiner Firma "Tante Gert Medien" selbständiger Regisseur, Kameramann, Editor, Toningenieur. Für die RAI Südtirol, produziert er Nachrichtenbeiträge für die deutschsprachige Hauptnachrichtensendung. "Nebenbei" entstehen Musikvideos, und Kooperationen an Kurzfilmen und Dokumentarfilmen anderer Filmschaffender. Über die Zusammenarbeit mit vielen sozial engagierten Menschen entstand der Kontakt zur Vinzenzgemeinschaft Waldhüttl und schlussendlich der Dokumentarfilm "Mein zweites Haus".

Die „Wand der Freundlichkeit“ wird fortgeführt
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