Prachtbau Bundesbahndirektion
Eine "Schenkung" mit Perspektive

Errichtet wurde die Bundesbahndirektion kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert. Als Bürogebäude (derzeitige Nutzung) ist die herrschaftliche Residenz jedoch nur bedingt geeignet.
  • Errichtet wurde die Bundesbahndirektion kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert. Als Bürogebäude (derzeitige Nutzung) ist die herrschaftliche Residenz jedoch nur bedingt geeignet.
  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

Aus vertraglichen Gründen ist die ÖBB quasi in einem herrschaftlichen Neu-Rokoko-Palast "gefangen".

Es ist wohl eines der schönsten und herrschaftlichsten Gebäude in Innsbruck: die ehemalige K.u.K.-Staatsbahndirektion – heute Bundesbahndirektion – in der Claudiastraße im Saggen. Das denkmalgeschützte Bauwerk wurde 1898 nach den Plänen des Architekten Starelka errichtet und fungiert heute als Bürogebäude für die ÖBB.

Wenig geeignet

Doch aus Sicht der Bahn bereitet der ehrwürdige Bau auch allerlei Probleme. So entspreche die Raumaufteilung und die gesamte Innenarchitektur kaum mehr den Anforderungen, die man an ein modernes Bürogebäude stellt. Und zudem verhindert der strenge Denkmalschutz, dass größere Adaptierungsarbeiten in dem Objekt vorgenommen werden können.

Schenkungsvertrag

Warum die ÖBB dennoch an dem Standort festhält, ist leicht erklärt. Das Gebäude wurde der K.u.K. Staatsbahn von der Stadt Innsbruck seinerzeit "geschenkt". In diesem Schenkungsvertrag sei jedoch ein Passus enthalten, dass das gesamte Gebäude ablösefrei an die Stadt Innsbruck zurückfällt, sollte die ÖBB versuchen, die Immobilie zu veräußern, wie Christian Wieser, Regionalleiter der ÖBB-Infrastruktur, erklärt. So gesehen ist die ÖBB quasi dazu "verdonnert", das Gebäude weiterhin zu nutzen, da sie sonst zwar enorme Kosten für den Neubau einer Zentrale aufbringen müsste, aber keinerlei Kompensation für das alte Gebäude erhalten würde. So gesehen, ist nun die Stadt am Zug, der ÖBB ein entsprechendes Angebot zu machen, sollte sie das Gebäude anderweitig nutzen wollen.

"Gespräch suchen"

Konfrontiert mit der STADTBLATT-Recherche über die vertraglichen Hintergründe, wies Bgm. Georg Willi seine Beamtenschaft an, den entsprechenden Vertrag in den Archiven ausheben zu lassen und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu prüfen. Sobald diese Prüfung abgeschlossen sei, wolle man mit der ÖBB in Verhandlungen über eine etwaige Absiedelung oder Neu-Nutzung treten. In Zusammenhang mit dem Frachtenbahnhof seien jedoch viele Optionen denkbar.

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