Feministische Organisationen protestieren gegen Förderkürzungen

Rund 30 Veranstaltungen werden von den Mitfrauen des AFLZ meist ehrenamtlich organisiert, etwa Lesungen mit Marlene Streeruwitz, Workshops mit Corinne Rufli, zu frauenpolitischen Themen, Liederabende mit Christine Abdel-Halim. | Foto: AFLZ
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  • Rund 30 Veranstaltungen werden von den Mitfrauen des AFLZ meist ehrenamtlich organisiert, etwa Lesungen mit Marlene Streeruwitz, Workshops mit Corinne Rufli, zu frauenpolitischen Themen, Liederabende mit Christine Abdel-Halim.
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Im Laufe des Monats Juni erhielten mehrere Einrichtungen, die feministische emanzipatorische Bildungs- und Informationsarbeit betreiben, vom Frauenministerium die Mitteilung, dass die Fördermittel für das laufende Jahr zur Gänze gestrichen oder empfindlich gekürzt werden. Der Entzug der vergleichsweise ohnehin geringen Summen für solche Organisationen stellt eine existenzielle Bedrohung dar.
Gefährdet ist nun etwa das Betreiben der Infrastruktur des Innsbrucker Autonomen­FrauenLesbenZentrums – Westösterreichs einzigem exklusiven Raum für Frauen. Das Zentrum leistet seit 35 Jahren wesentliche Arbeit im Empowerment von Frauen und Lesben verschiedener Generationen und Lebensentwürfe.

"Aus wenig viel gemacht"

Die Mitfrauen des Innsbrucker AutonomenFrauenLesbenZentrums (AFLZ) sind es gewohnt, aus wenig Geld sehr viel zu machen. Jährlich werden ca. 30 Veranstaltungen für die weibliche Öffentlichkeit organisiert, an denen jeweils bis zu 70 Frauen teilnehmen und die regelmäßig einen interessierten Kreis an etwa 500 Frauen und Vereinen erreichen.
Es entstehen Filme, Fotocollagen; Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Erzählcafés, Diskussionsabende und Schenkmärkte werden organisiert, Benefizveranstaltungen, wie Deutschkurse oder Gymnastik für Flüchtlingsfrauen werden angeboten; Yoga-, Feldenkrais- oder Mal-Kurse, Karaoke-Abende und gelegentliche Partys finden statt. Die Veranstaltungsorganisation wird weitgehend ehrenamtlich durchgeführt, häufig auch in Kooperation mit anderen Vereinen und Organisationen.

Bescheidene Mittel

„Das gesamte Programm wird mit einem Minimum an Subventionen von Stadt, Land und Bund, und einem Maximum an Engagement der Mitfrauen bestritten. Der Entfall der Gelder des Bundes gefährdet nun den Erhalt der Infrastruktur des AFLZ“, so Obfrau Gerti Eder über die schwerwiegende aktuelle Situation.
Bereits seit 35 Jahren fungiert das AFLZ als Kommunikations- und Kulturzentrum und ist der einzige Veranstaltungsort exklusiv für FrauenLesben in ganz Westösterreich, an dem Frauen und Lesben verschiedener Generationen und Lebensentwürfe zusammen kommen. Die Räumlichkeiten des AFLZ bieten außerdem den Rahmen und sind Veranstaltungsort für das reichhaltige Kurs- und Veranstaltungsangebot des Vereins.
„Frauen können hier nicht nur die Angebote als Besucher nutzen, sie können sich in ganz unterschiedlichen Funktionen ausprobieren und mitgestalten, z. B. als Barfrau im Café, als Bürofrau oder als Plenumsfrau in Planung und Organisation, sie können Workshops abhalten und haben die Möglichkeit, sich ihren Interessen und Stärken entsprechend einzubringen. Wir leisten seit 35 Jahren wichtige Arbeit zum Empowerment von Frauen. Durch den Entfall der Bundessubvention droht nun die Schließung unserer Räumlichkeiten und somit das Ende unserer Veranstaltungstätigkeit“, erläutert Eder die Bedeutsamkeit der geleisteten Arbeit und des drohenden Verlustes durch den Subventionsentfall.

Rund 30 Veranstaltungen werden von den Mitfrauen des AFLZ meist ehrenamtlich organisiert, etwa Lesungen mit Marlene Streeruwitz, Workshops mit Corinne Rufli, zu frauenpolitischen Themen, Liederabende mit Christine Abdel-Halim. | Foto: AFLZ
An zwei Tagen in der Woche ist das Café des AFLZ geöffnet und bietet Frauen bzw. Lesben die Möglichkeit, sich in ihrem eigenen Raum – abseits von patriarchalen Machtverhältnissen – zu treffen und auszutauschen. Interessierte Frauen können sich auch hinter der Bar ausprobieren und den Abend als Gastgeberin, mit ihrer eigenen Musik, Deko, Drink- und Snack-Kreationen und ihrer eigenen Atmosphäre mitgestalten. | Foto: AFLZ
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