Mobilität
Große Unterschiede bei Verkehrsmittelwahl zwischen Stadt und Land

Freuen sich über die positiven Entwicklungen im Mobilitätsverhalten der TirolerInnen: (v.li.) Ekkehard Allinger-Csollich, LR René Zumtobel und Michael Bader. | Foto: Land Tirol/Sidon
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  • Freuen sich über die positiven Entwicklungen im Mobilitätsverhalten der TirolerInnen: (v.li.) Ekkehard Allinger-Csollich, LR René Zumtobel und Michael Bader.
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Viele Wege führen nach Rom. Die Tirolerinnen und Tiroler bewegen sich aber weitaus öfter im Bundesland. Wie das genau aussieht, hat das Land Tirol erheben lassen. Im Vergleich zur letzten Mobilitätsstudie von 2011 zeigt sich, dass mehr Menschen umweltfreundlicher unterwegs sind, es gibt aber große Unterschiede zwischen Stadt und Land. 

TIROL/INNSBRUCK. "Menschen denken in Wegen und nicht in Grenzen", erklärte Mobilitätslandesrat René Zumtobel bei der Präsentation der Mobilitätsstudie am Mittwoch im Landhaus. Bei dieser wurden 3.000 Tirolerinnen und Tiroler nach der Verkehrsmittelwahl bei eben diesen täglichen Wegen gefragt. „Die Studienergebnisse zeigen, dass sich das Mobilitätsverhalten der Tirolerinnen und Tiroler in den vergangenen elf Jahren zum Positiven verändert hat. Heute entscheiden sich mehr und mehr Menschen für umweltfreundliche Fortbewegungsmittel." so LR Zumtobel. Tatsächlich hat sich im tirolweiten Vergleich der motorisierte private Verkehr in den vergangenen elf Jahren von 57 Prozent auf 52 Prozent verringert. Das Auto ist aber weiterhin das mit Abstand meist genutzte Verkehrsmittel. Während es in vielen der abgefragten Mobilitätsparameter deckungsgleiche Ergebnisse in ganz Tirol gibt, ist die Wahl des Verkehrsmittels zwischen Stadt und Land deutlich differenzierter. 

Wer am Land wohnt nützt weitaus häufiger das Auto.  | Foto: VVT
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Fahrrad und Fußweg statt Auto

Die erhobenen Daten, die sich rein auf Werktage beziehen, zeigen, dass alle TirolerInnen durchschnittlich vier Wege pro Tag zurücklegen. Rund ein Drittel der Wege ist zur oder während der Arbeit. Rund die Hälfe der Wege, die aus Innsbruck-Land nach Innsbruck führen sind, Arbeitswege, der Rest kommt für die Freizeitgestaltung, zum Einkaufen für den Uni oder Schulweg. In Innsbruck selbst zeigt sich bei der Wahl des Verkehrsmittels für zurückgelegte Wege ein völlig anderes Bild als im tirolweiten Vergleich. Fast Dreiviertel aller in Innsbruck zurückgelegten Wege fallen auf den Umweltverbund. Das Fahrrad liegt dabei mit 30 Prozent ganz vorne. Dahinter folgen Fußwege (24 %) und Wege, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln (18 %) zurückgelegt werden.

In Innsbruck werden die meisten Wege ohne Auto zurückgelegt.  | Foto: Innsbruck Tourismus / Stefan Voitl
  • In Innsbruck werden die meisten Wege ohne Auto zurückgelegt.
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In Innsbruck-Land wird Auto gefahren

Das Auto als Selbst- oder Mitfahrer wird für 27 Prozent aller Wege genutzt. Im Bezirk Innsbruck-Land ist das Auto mit 54 Prozent mit Abstand das meistgenutzte Verkehrsmittel. Das liegt nicht etwa daran, dass in Innsbruck völlig andere Personen leben, sondern daran, dass Innsbrucker Wege nur selten aus der Stadt hinausführen. Wege innerhalb der eigenen Gemeinde werden in Innsbruck Land mit Abstand am häufigsten (43 %) zu Fuß zurückgelegt, ansonsten steigt man aber lieber ins Auto, statt auf das Fahrrad. 

Gerade auch zum Einkaufen wird oft das Auto genützt. Viel Einsparungspotenzial gibt es auf kurzen Strecken.  | Foto: Linas Drulia
  • Gerade auch zum Einkaufen wird oft das Auto genützt. Viel Einsparungspotenzial gibt es auf kurzen Strecken.
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Viel Potenzial auf kurzen Strecken

Knapp die Hälfte (49 Prozent) der ausgewerteten Wege in der Erhebung ist kürzer als drei Kilometer. „Diese Wege wären vielfach für den Umstieg von Auto oder Motorrad auf aktive Mobilität wie Gehen oder Radfahren geeignet. Wege zwischen 1,5 und drei Kilometern werden jedoch immer noch mehrheitlich mit dem Pkw zurückgelegt. Am höchsten ist der Pkw-Anteil mit 63 Prozent bei Strecken zwischen zehn und 20 Kilometern. Dieser Anteil nimmt danach ab – bei Strecken über 50 Kilometer nutzen 54 Prozent der Befragten den öffentlichen Verkehr“, hebt Ekkehard Allinger-Csollich, Vorstand der Abteilung Mobilitätsplanung hervor.

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