Hanfprodukte aus dem Automaten
MARIAHILF. Ein Hanf-Automat an der Hauswand: Seit zwei Wochen kann man in der Mariahilfstraße Hanf-Produkte auswählen, als wären sie Zigaretten. Mancher Passant bleibt erstaunt vor dem Automaten stehen. "100 Prozent legal", ist darauf zu lesen.
Darin befinden sich Blüten der Hanf-Pflanze, Blütenstaub und Öl. Das österreichische Suchtmittelgesetz verbietet sie nicht, denn obwohl sie aus der Hanf-Pflanze hergestellt werden, lösen sie keinen Rausch aus. Der Unterschied zu den Drogen Haschisch oder Marihuana: Diese enthalten mehr als drei Prozent psychoaktives "Tetrahydrocannabinol", kurz THC. Es hat eine berauschende Wirkung und steht im Verdacht, in hoher Dosierung Schizophrenie auszulösen. Dagegen haben die Blüten, die im Automaten der Rumer Firma "Canna-Alp" verkauft werden, nach deren Angabe einen THC-Gehalt von weniger als 0,3 Prozent. Sie enthalten stattdessen einen anderen Stoff aus der Hanf-Pflanze: das "Cannabidiol", das mehrere Geschäfte in Innsbruck unter der Abkürzung "CBD" verkaufen. Es hat keine berauschende Wirkung, Konsumenten berichten teilweise, sich nach der Einnahme zu entspannen oder weniger Schmerzen zu empfinden. Wie der Stoff im Gehirn wirkt, ist noch nicht geklärt. Aktuell wird in Studien untersucht, ob er gegen chronische Schmerzen oder Epilepsie helfen kann.
Zweiter Automat geplant
Lukas Tanzer und Christoph Pegutter aus Rum verkaufen die Hanf-Produkte seit vergangenem Jahr im Internet. Die Expansion auf die Straße haben sie seit einem Dreivierteljahr geplant. "Es war nicht einfach, Gebäudebesitzer zu finden, die einen Hanf-Automaten an der Hauswand haben wollten", erzählt Tanzer. Inzwischen würden aber HauseigentümerInnen auf sie zukommen. Die Firma plant, Mitte Jänner einen weiteren Automaten in der Innenstadt aufzustellen.
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