Heinz Plankl – mit Ehrgeiz, Herz und Fleiß für das Wild (ein Portrait)

Heinz Plankl - (Wildmeister i.R.,
Forstverwaltung Pertisau-Hinterriss)
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Die längste Zeit seines Lebens war Heinz Plankl als Jäger unterwegs. Er habe es immer gerne getan, erzählt der ehemalige Berufsjäger und erkennt, dass es schwierig ist, seine Begeisterung in Worte zu fassen. „Das Jägern war für mich immer mehr als nur eine Beruf“, erklärt Heinz Plankl.

Der Einfluss vom Vater und Onkel
Ursprünglich wollte Heinz Plankl Förster werden; schon sein Vater war Förster. Er lehrte seinem Sohn die Liebe zur Natur und zu den Tieren. Durch seinen Onkel, der früher in Pertisau ebenfalls als Förster tätig war, kam Heinz Plankl 1950 schließlich an den Achensee und begann seine Lehre zum Förster. Bereits ein Jahr später eröffnete sich dem jungen Heinz eine weitere Chance: die Ausbildung zum Berufsjäger. Heinz Plankls umfangreiche Kenntnis aus der Forstwirtschaft spielte ihm für seinen späteren Werdegang und der Betreuung seiner Reviere in die Hände. Er erinnert sich gerne an seine erfüllten Berufsjahre, die Arbeit mit und für die Tiere, an zahlreiche Freundschaften und verschiedene Jagderlebnisse. Die Frage, ob er nicht doch einmal lieber einen anderen Beruf ergriffen hätte, beantwortet der Wildmeister lächelnd mit „nein, eigentlich nicht“.

Mehr Wild, weniger Hilfsmittel
Und das, obwohl die Arbeit des Berufsjägers vor mehr als fünfzig Jahren – ob fehlender technischer Hilfsmittel – nicht gerade einfach war. „Es kam schon vor, dass wir uns im Winter unseren Weg zu den Wildfütterungen zuerst freischaufeln mussten. Dass wir dabei mehrere Tage unterwegs waren, ging halt nicht anders“, erzählt er bescheiden, aber zufrieden.

Ein Freund als Chef
„Wir“ – damit meint Heinz Plankl seine Jagdfreunde, viele von ihnen waren seine Pächter. „Baron Rothschild, Professor Wacker, die Pächtergemeinschaft um Dr. Wittmann“, erwähnt Heinz Plankl und ergänzt, „es waren natürlich einige mehr.“ Dass Heinz Plankl ein Händchen für das Wild und für Menschen hatte, bewies er bereits mit Mitte zwanzig, nachdem er seine Revierjägerprüfung erfolgreich abgelegt und die Aufgaben des Berufsjägers für die Forstverwaltung Pertisau-Hinterriss übernommen hatte.
Nur eine Handvoll von Berufsjäger tragen in Tirol den Titel „Wildmeister“ – Heinz Plankl ist einer von ihnen. Im Jahr 1982 wurde ihm diese Form der Anerkennung für seine herausragende Leistung vom Tiroler Jägerverband zuteil.

Die Liebe zu den Hunden
Neben seiner Tätigkeit als Berufsjäger arbeitete Heinz Plankl auch für den Österreichischen Schweißhundeverein (ÖSHV).
Über vierzig Jahre war er als Leistungsrichter für den ÖSHV tätig und erhielt 2003 die Ehrenmitgliedschaft. Die Hunde lagen Heinz Plankl immer besonders am Herzen. In seinem Leben als Berufsjäger begleiteten ihn eine steirische Rauhaarbracke und mehrere Schweißhunde. „Vor allem Ruhe und Zuverlässigkeit zeichnen einen guten Hund aus. Außerdem muss man sich tagtäglich mit dem Hund beschäftigen“, erklärt Heinz Plankl.

Rückhalt durch die Familie
Trotz seines beruflichen Eifers fand Heinz Plankl Zeit für die Liebe und verlor sein Herz an Annemarie. Vor mehr als fünfzig Jahren heirateten die beiden. Annemarie hat sich über die Jahre hin immer liebevoll um die Jagdgäste von Heinz gekümmert. „Unsere Kinder, Edith und Franz, haben mich früher, als sie noch ganz jung waren, öfter zu den Tieren begleitet. Mit der Jagd haben die beide mittlerweile aber nichts mehr zu tun“, erzählt Heinz Plankl.

Die Entwicklung von früher bis heute
Der Wildmeister blickt auf über 80 Jahre Lebenserfahrung zurück. In dieser Zeit hat sich vor allem das Freizeitverhalten der Menschen stark verändert und wirkt sich unter anderem auch auf die Arbeit der Jäger aus. „Früher war das Wild am Tag aktiver“, verdeutlicht Heinz Plankl. Zwar erschwere die wachsende Zahl an Erholungssuchenden im Wald die Arbeit der Jäger, dennoch ist der Wildmeister davon überzeugt, dass es einen gemeinsamen Weg gibt: „Wenn jeder auf den anderen Rücksicht nimmt, dann geht‘s. Selbst in einem tourismusstarken Ort wie Pertisau funktioniert das Zusammenleben zwischen den Menschen und Tieren.“

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