Helfen ohne Vorurteil: Bahnhofssozialdienst

Gertraud Gscheidlinger leitet seit 2000 den BSD und ist seit 1992 bei der Caritas.
  • Gertraud Gscheidlinger leitet seit 2000 den BSD und ist seit 1992 bei der Caritas.
  • hochgeladen von Katja Urthaler (kurt)

(kurt). Der Bahnhofssozialdienst (BSD), der von der Caritas betrieben wird, feierte 2011 sein hunderjähriges Bestehen. Dort arbeiten fünf BeraterInnen und drei Zivildiener. Der BSD ist zuallererst soziale Anlaufstelle für wohnungs- und obdachlose Menschen.
2012 nahmen 1251 Personen Angebote des BSD in Anspruch, sie sind rund 7.000 Mal gekommen. Seit 2005 gibt es die „Wolfgangstube in der Kaiserjägerstraße. Dort gibt es Frühstück und Abendessen. „Letztes Jahr haben wir 17.836 Essen ausgegeben. Zu Spitzenzeiten hatten wir schon 65 Menschen in der Stube sitzen. Verstärkt spüren wir auch, dass Mindestpensionisten das Angebot annehmen“, so Gertraud Gscheidlinger.
Sie leitet den BSD und das Beratungszentrum der Caritas ­Innsbruck. Oft treffen die Berater bei den Essen auch Menschen, die noch nie da waren, dann wird Vertrauen aufgebaut. Eines der größten Probleme ist laut Gscheidlinger die zunehmende Vereinsamung der Menschen. Hier ist der BSD und die Wolfgangstube ein Ort, wo Betroffene ein soziales Netzwerk aufbauen können und wo man ihnen vorurteilsfrei begegnet.

Gründe sind vielfältig
„Die Gründe für Wohnungs- oder Obdachlosigkeit sind vielschichtig. Oft ist aber der Bruch der Familie oder Sucht der Grund, warum Menschen in die Wohnunglosigkeit fallen. Es gibt aber auch Leute, die ganz bewusst auf der Straße leben. Auffallend ist auch die Zahl derer, die unter psychischen Auffälligkeiten leiden, diese aber von den Betroffenen nicht als Krankheit gesehen werden“, so Gscheidlinger. Auch Firmen helfen mit. So liefert beispielsweise der Bäcker Ruetz das Gebäck und DM die gesunde Jause vom Vortag. Das Frühstück kommt vom Kapuziner Kloster und das Abendessen liefert der Vinzibus.

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