Im Gedenken an einen großen Kulturschaffenden
Helmut Groschup verstorben

Der große Kulturschaffende Hrlmuth Groschup ist am Samstag, 1. Juli im Alter von 68 Jahren verstorben.  | Foto: ORF
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Die Filmwelt trauert um einen großen Kulturschaffenden. Am Samstag, 1. Juli, ist der Gründer des Internationalen Filmfestival Innsbruck, Helmut Groschup, im Alter von 68 Jahren überraschend verstorben. 

INNSBRUCK. Als die Filmwochen in München am 1. Juli zu Ende gingen, erreichte die Filmwelt die Nachricht über den überraschenden Tod von Helmut Groschup. Der große Innsbrucker Kulturschaffende gründete 1992 das Internationale Filmfestival Innsbruck, welches er bis 2019 leitete. Mit dem Internationalen Filmfestival wollte er Filmen aus Afrika, Asien und Lateinamerika eine Plattform bieten. Groschup wollte die Dinge aus einer anderen Sicht zeigen. Mit seiner Arbeit engagierte er sich für Menschen die in Armut leben müssen und mit Gewalt bedroht werden. 

„Das hat uns halt einfach berührt. Und da haben wir dann versucht, in der Öffentlichkeit aus unserer Sicht die Dinge eben anders darzustellen, wie es halt damals in den Nachrichten war.“

Die Leidenschaft für den Film 

Im Rahmen seines Studiums der vergleichenden Literaturwissenschaft kam Helmut Groschup nach Berlin. Dort gab es das Arsenal, ein Filmmuseum, das der filmbegeisterte Tiroler täglich besuchte. Damit legte Groschup den Grundstein für sein tiefes Wissen und seine eigene Kinoarbeit. Später arbeitete er als Fotograf und Journalist in Tirol – unter anderem bei den Salzburger Nachrichten. Zu dieser Zeit zeigte er zusammen mit Dietmar Zingl und als mobiler Kinobetreiber die noch verbotenen Filme der Wiener Aktionisten und veranstaltete Filmabende, aus welchen später die Filmwochen wurden.

Große Anerkennung für sein Lebenswerk 

Der Filmemacher, Buchautor und Begründer des Internationalen Filmfestivals Helmut Groschup war Juror bei zahlreichen Filmfestivals. Seine glückliche Hand machte ihn auch zu einem international gefragten Kurator. 

 „Mit Helmut Groschup ist eine prägende Figur der österreichischen Filmfestivallandschaft und eine zentrale Größe der heimischen Filmkultur gegangen“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.

Die Nachricht von Helmut Groschups Tod erschüttert auch die Innsbrucker Stadtpolitik und Bürgermeister Georg Willi sowie Kulturstadträtin Uschi Schwarzl würdigten den Festivalgründer Helmut Groschup in ihren ersten Stellungnahmen als einen Großen der Innsbrucker Kulturszene, der das Image der Landeshauptstadt als ein Zentrum des Programmkinos durch die Gründung des Internationalen Filmfestivals (IFFI), das er 28 Jahre lang selbst leitete, wesentlich prägte. 

„Filmkunst nimmt uns immer mit auf eine Reise. Wir dürfen uns durch die Kunst der bewegten Bilder berühren, ja bewegen lassen. Helmut Groschup hat es verstanden, diese Kunstform im Rahmen des IFFI, das er 1992 in Leben rief, auf eine besondere Ebene zu heben und Innsbruck damit einmal im Jahr zu einem Zentrum der internationalen Filmkunst abseits des Mainstreams zu machen. Die Landeshauptstadt ist ihm dafür zu Dank verpflichtet. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. 

So die Worte des Innsbrucker Bürgermeisters Georg Willi. Auch Kulturstadträtin Uschi Schwarzl würdigte Groschup für sein Lebenswerk: 

 „Wir haben einen bedeutenden Kulturschaffenden und Freund verloren, der große Spuren in der Tiroler Landeshauptstadt hinterlassen hat. Als kritischer Geist und Journalist hat er neben der Gründung des IFFI Kulturpolitikerinnen und Kulturpolitiker auch immer wieder gefordert und damit maßgeblich zum kulturpolitischen Diskurs beigetragen. Wir werden ihn sehr vermissen.“

Nachdem sich Helmuth Groschup nach seiner 28-jährigen Leitung des Internationalen Filmfestival Innsbruck zurückgezogen hat, nutzte er die Zeit für gemeinsame Reisen mit seiner Frau. Seine letzte Reise trat Groschup am Samstag, 1. Juli an. Er wurde 68 Jahre alt. 

Die IFFI waren zu Beginn im kleinen Innsbrucker Programmkino „Der Cinematograph“ beheimatet. Dieses Kino platzte bald aus allen Nähten und so erfolgte der Wechsel ins Leokino.  | Foto: Leokino
  • Die IFFI waren zu Beginn im kleinen Innsbrucker Programmkino „Der Cinematograph“ beheimatet. Dieses Kino platzte bald aus allen Nähten und so erfolgte der Wechsel ins Leokino.
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