Einkaufen in Innsbruck
Immer wieder Zoff in der Markthalle

 In der Markthalle arbeiten zirka 50 HändlerInnen. Einzelne kommen mit der Markthallenleitung gar nicht klar.
3Bilder
  • In der Markthalle arbeiten zirka 50 HändlerInnen. Einzelne kommen mit der Markthallenleitung gar nicht klar.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Zerstritten: Für die einen hängt der Haussegen schief, für die anderen sind es tote Gerüchte.

INNSBRUCK. Pepi Bodner macht keinen Hehl daraus, dass er sich mit dem Markthallenleiter, Kurt Dengg, überhaupt nicht versteht. Er war vergangenen Herbst für ein halbes Jahr mit seinem Stand Rebe Austria als Pop-up-Geschäft in der Halle. Er führte Fruchtsäfte und Weine und organisierte Abendveranstaltungen und Verkostungen im hinteren Trakt des Gebäudes. Bis es zum Eklat kam. Stühle, die für ein Event hergerichtet wurden, wurden von der Marktleitung weggeräumt oder Türen wurden frühzeitig zugesperrt, wodurch Gäste nicht mehr ins Haus kommen konnten. Zum großen Ärger Bodners: "Die Markthalle ist ein echtes Juwel. Es tut mir im Herzen weh, dass daraus nichts gemacht wird." Vor einigen Monaten trennte man sich einvernehmlich. Bodner betreibt seither ein Geschäft – mit ähnlichem Konzept – am Birgitzer Dorfplatz. Er ist nicht der einzige, der mit der Markthallenleitung unzufrieden ist. Auch andere Händler wenden sich lieber gleich an die Eigentümerin, die IIG, statt mit Dengg selbst zu sprechen. Dengg wiederum versichert, dass es sich hierbei um Einzelfälle und tote Gerüchte handelt. "Herr Bodner ist ein Spezialfall. Er hat sich nicht an die Vereinbarungen gehalten. Aber es stimmt schon, es gibt zwei, drei Mieter, die querschießen und sich sogar vor den Kunden gegenseitig lautstark beschimpfen", sagt er. "Den anderen Mietern reicht's mittlerweile", Dengg weist in diesem Zusammenhang auf eine Mieter-Umfrage hin, die seine Leitung mit 90 Prozent Zustimmung bestätigt. "Die Mieter die wirtschaftliche Probleme haben, geben oft die Schuld der Markthallenleitung", führt er im weiteren aus. Eine Lösung zur Versöhnung steht ihm aber nicht zur Verfügung: "Man kann nur mit den Leuten sprechen. Dass jeder glücklich ist, wird nie der Fall sein. Aber das ist auch in Einkaufszentren nicht anders."

Konzepterarbeitung

GF der IIG, Franz Danler, startete kürzlich eine Umfrage, um dem Problem in der Markthalle auf den Grund zu gehen und ein neues Gesamtkonzept zu erarbeiten. In drei Chargen wurden die HändlerInnen vor Ort, KundInnen der Markthalle und die InnsbruckerInnen befragt. Vor dem Sommer noch sollen die Ergebnisse der Befragung auf den Tisch kommen und dadurch die weitere Vorgehensweise in der Markthalle ermittelt werden. Konkret will Danler noch nicht zu viel verraten. Was sich aber jetzt schon abzeichnet, ist die richtige Nachbesetzung leerer Stände. "Wir wollen auf keinen Fall mehr Gastronomie", erklärt er, "wir brauchen eine gute Durchmischung und viele regionale Produkte." Öffnungszeiten sind bei KonsumentInnen immer wieder Thema: Wer wann in der Markthalle geöffnet hat, ist nicht vereinheitlicht. Grund dafür sind auch die verschiedenen Vertragskonstellationen – alte und neue Verträge –, die den HändlerInnen verschiedene Verpflichtungen und Möglichkeiten einräumen.
Dass in der Markthalle endlich Ruhe einkehrt, wird von oberster Stelle angeordnet. Bürgermeister Georg Willi wünscht sich, dass die HändlerInnen gemeinsam an einem Strang ziehen. "Die Kunst ist, dass sich die Markthalle als großes Ganzes betrachtet. Das Zauberwort dafür ist Kooperation", ist sich Willi sicher.
Die nächsten Jahre wird es in der Markthalle vorerst keine großen Baumaßnahmen geben, wie Danler erklärt. "Längerfristig gesehen gibt es einen Wettbewerb, den Europan, der Ideen von jungen ArchitektInnen für das Areal zwischen Marktplatz und Unibrücke sammelt. Ende des Jahres gibt es die Ergebnisse. Diese werden die Basis für den Diskussionsprozess rund um die Markthalle bilden."

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.