Schließung Fruchthof
Innsbruck ist bald um ein Haubenrestaurant ärmer

Kaum zu glauben, aber das Haubenrestaurant Fischiff wird geschlossen. | Foto: Lisa Kropiunig
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Ein Schock für die Gastroszene und Genießer: Der Fruchthof hat seine Schließung bekannt gegeben und somit wird auch das Haubenrestaurant Fischiff geschlossen. Wer noch einmal den Genuss des Fischrestaurants, welches von Gault Millau mit 12,5 Punkten bewertet wurde, erleben möchte, hat noch bis Ostern Zeit. 

INNSBRUCK. Der Tod des Haubenrestaurants Fischiff am Gelände des Fruchthofs ist für viele Fisch-Liebhaberinnen und Liebhaber ein Schock. Vor kurzem wurde bekannt gegeben, dass der Fruchthof in Neu-Arzl schließen wird – somit geht auch das Haubenrestaurant Fischiff unter, und wird nicht an einem neuen Standort weiterbetrieben. Nach Ostern ist dann Schluss mit Kulinarik aus der ganzen Welt – die im Fruchthof zu finden war. Das Antipasti-Geschäft "Frank's Oliven" wird es weiterhin in der Innsbrucker Markthalle geben. 

Alles für die Fisch

Über die plötzliche Schließung des Fruchthofs sind viele Kundinnen und Kunden sehr verwundert. Noch mehr schockiert, dass ein Haubenrestaurant mit einem guten Ruf so mir nichts, dir nichts geschlossen wird, und auch nicht an einem alternativen Standort weitergeführt wird. Außerdem wurde vor nicht allzu langer Zeit die Hörtnagl-Filiale im Fruchthof umgebaut. 

Noch bis Ostern hat der Fruchthof geöffnet. | Foto: Fruchthof (facebook)
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Viele sind entsetzt

"Die Schließung überrascht mich und ist natürlich nicht erfreulich, weil der Fruchthof für Innsbruck definitiv eine Bereicherung war. Aus wirtschaftlicher Sicht natürlich ein Wahnsinn und jede Schließung ist sehr traurig. Es ist wichtig für eine Stadt wie Innsbruck, dass man den Fruchthof bzw. die Markthalle bestmöglich unterstützt, weil das Orte sind, wo man Wirtschaft hautnah miterleben kann, vor allem auch Regionalität und Produktvielfalt auf engstem Raum. Natürlich tun sich solche Institutionen auch im freien Wettbewerb hart, aber es ist einfach sehr schade, dass der Fruchthof seine Tore schließen wird",

so Stefan Wanner von der WK Tirol.

Auch Stadträtin Christine Oppitz-Plörer ist nicht erfreut über die Schließung:

„Die Schließung des Fruchthofes ist ein wirklich herber Rückschlag gerade in der Versorgung mit qualitätsvollen Lebensmitteln sowohl aus der regionalen Produktion als auch Besonderheiten aus aller Welt. Der Fruchthof war gerade im Osten der Stadt ein wichtiger Treffpunkt, ergänzt um Fachgeschäfte wie die Brotbuben als auch Hörtnagl oder die Olivenspezialitäten. Zudem war der Fruchthof über Innsbruck hinaus bekannt für die Fischspezialitäten. Dass die Spezialisten in der Markthalle in der Stadt möglicherweise etwas profitieren können von diesem Umstand der Schließung des Fruchthofes, ist nur ein kleiner Trost für die Kundinnen und Kunden.“

Der Innsbrucker VP-LAbg. Christoph Appler äußert sich ebenfalls: 

„Der Fruchthof ist ein wichtiger Teil des Einzelhandelsangebots in Innsbruck und hat mit seinen qualitativ hochwertigen Produkten die kulinarische Landschaft der Stadt bereichert. Es ist schade, dass er schließen muss, zeigt es doch, wie schwer es die lokalen Lebensmittelgeschäfte haben. Auch die Schließung des Haubenrestaurants Fischiff ist ein großer Verlust für die Innsbrucker Gastronomie.“

Tursky sieht eine Chance

Florian Tursky schlägt eine Eventlocation als Nachnutzung für das Fruchthof-Areal vor. Somit könnten die verloren gegangenen Flächen am Hafen ersetzt werden.

„Wir sollten diese bedauerliche Ankündigung jetzt, ohne weitere Zeit zu vergeuden, zum Anlass nehmen, neue Möglichkeiten für die Nachnutzung des Fruchthofgebäudes zu finden. Eine interessante Option wäre die Errichtung einer Eventlocation als Ersatz für das ehemalige „Hafengebäude“ in Wilten und „Weekender“. Die Lage im Gewerbe- und Industriegebiet hinter der Hallerstraße wäre ideal, um Veranstaltungen durchzuführen, ohne die Nachbarschaft zu stören. Ich fordere Bürgermeister Georg Willi auf, rasch mit den Eigentümern in Kontakt zu treten, um diesen Vorschlag zu prüfen, damit die langjährige und starke Nachfrage nach einer Eventlocation wie dem Hafen für unsere lebendige Kultur- und Eventszene umgesetzt werden kann",

schlägt Florian Tursky vor.

Grüne reagieren auf Turskys Pläne

Der grüne Klubobmann Dejan Lukovic äußert sich zur Situation am Fruchthof wie folgt:

"Leider zeigt ein kurzer Blick auf die Stadtkarte, dass in unmittelbarer Nähe zum Fruchthof Wohnhäuser stehen. Daher ist eine Nutzung als Eventlocation eher unrealistisch. Wir würden uns sehr freuen, wenn dieser Sinneswandel in der ÖVP aufrichtig wäre, doch erscheint dieser mehr als reiner Wahlkampf-Gag. Konkrete Maßnahmen und Vorschläge wurden von einer schwarz-blauen Mehrheit im Gemeinderat immer wieder verhindert. Sollte jedoch ein Fünkchen Aufrichtigkeit dabei sein, stehen wir den Kolleginnen und Kollegen gerne mit realistischen Konzepten zur Zusammenarbeit bereit, um die Kulturszene und die Jugend in Innsbruck zu unterstützen."

Stadt soll Areal kaufen

„Es ist bedauerlich, dass der Fruchthof schließt. Ebenso bedauerlich ist es, dass das Fruchthofgebäude einfach abgerissen werden soll, da es anscheinend keine Ideen für eine Nachnutzung gibt! Das Gebäude bietet sich perfekt als Veranstaltungslocation für junge Menschen an, und wäre ein erster Schritt, um endlich mehr Platz für junge Menschen in Innsbruck zu schaffen! Die Stadt Innsbruck soll den Ankauf bzw. die Anmietung des Fruchthofgebäudes prüfen, und mittels Werbekampagne versuchen, die Kunden des Fruchthofes als Neukunden für die Markthalle zu gewinnen“,

sagt Gemeinderat Gerald Depaoli.

Kaum zu glauben, aber das Haubenrestaurant Fischiff wird geschlossen. | Foto: Lisa Kropiunig
Noch bis Ostern hat der Fruchthof geöffnet. | Foto: Fruchthof (facebook)
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