Fahrradsicherheit
Innsbruck trägt Helm

Innsbruck ist in Sachen Radhelm Vorreiter in Österreich. | Foto: Foto: campaign/pixabay
  • Innsbruck ist in Sachen Radhelm Vorreiter in Österreich.
  • Foto: Foto: campaign/pixabay
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Innsbruck ist bei Radfahrer, die einen Helm tragen, österreichweit Spitzenreiter. Zumindest nach der Erhebung des ÖAMTC, der bundesweit 14.500 Radler beobachtet hat. 72 Prozent der Pedalritter tragen in der Landeshauptstadt einen Helm. 

INNSBRUCK (hege). In Österreich gibt es keine gesetzliche Radhelmpflicht, der Schutz des Kopfes ist liegt somit in der Eigenverantwortung des Radfahrers. Der ÖAMTC hat in einer Erhebung bundesweit geprüft, wie viele Personen freiwillig einen Helm tragen. Schlußlicht ist St. Pölten mit 12,2 Prozent. In Wien tragen 32,6, in Salzburg 29,9 und in Bregenz 32,4 Prozent einen Helm. Mit 72 Prozent ist Innsbruck ganz klar an der Spitze in Sachen Sicherheit.

Helm tragen hilft – Eigenverantwortung gefragt

Detailauswertungen aus der ÖAMTC-Unfallforschungsdatenbank zeigen zudem, dass das Tragen eines Helms das Risiko von schweren Kopfverletzungen reduzieren kann. Der Anteil an verunglückten Radfahrern ohne Helm, die schwere bis tödliche Kopfverletzungen aufwiesen, liegt bei 57 Prozent. Bei Radfahrern, die einen Helm trugen, ist dieser Prozentsatz mit 26 Prozent deutlich geringer. "Auch wenn nicht alle Unfälle ohne weiteres miteinander vergleichbar sind, zeigt sich: Das Tragen eines Helmes ist eine der wenigen Möglichkeiten, sich als Radler bei einem Sturz oder Unfall vor Kopfverletzungen zu schützen oder zumindest deren Folgen abzuschwächen. Deswegen sollte er aus Sicherheitsgründen immer aufgesetzt werden", empfiehlt ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé. Eine generelle Helmpflicht lehnt der Mobilitätsclub dennoch ab und appelliert mehr an die Vernunft und Eigenverantwortung der Radfahrer. "Das Fahrrad ist wichtig für den Mobilitätsmix in Österreich. Eine Helmpflicht könnte aber dazu führen, dass viele Menschen ihr Rad stehen lassen würden, weil sie keinen Helm aufsetzen wollen. Mit mehr Sicherheitsbewusstsein werden in Zukunft mehr Radler freiwillig mit Helm unterwegs sein", so der ÖAMTC-Verkehrstechniker.

Achtung auf Kreuzungen – Miteinander im Straßenverkehr für mehr Sicherheit

Gerade im Kreuzungsbereich kommt es oftmals zu Missverständnissen und Fehlverhalten - sowohl von Auto- als auch von Radfahrer-Seite. Vor allem Kollisionen mit abbiegenden Kraftfahrzeugen können für Radler dramatisch enden. Aber auch ohne Fremdeinwirkung kommt es oft zu Stürzen – beispielsweise beim Anfahren oder Abbremsen – wo ein Aufprall mit dem Kopf die Folge sein kann. "Allerdings bietet auch ein Helm keinen völligen Schutz vor lebensbedrohlichen Kopfverletzungen. Bei Kollisionen mit Fahrzeugen mit höheren Geschwindigkeiten oder einem unglücklichen Aufprall enden Unfälle auch mit Fahrradhelm zum Teil tödlich", berichtet der Verkehrsexperte. Um Unfälle zu vermeiden, sollten Kraftfahrer beim Abbiegen unbedingt den 3-S-Blick (Spiegel-Spiegel-Schulter) anwenden. Radfahrer ihrerseits sollten riskantes Vorbeischlängeln vermeiden. "Außerdem dient das Einhalten der Verkehrsregeln im Endeffekt nicht nur der eigenen Sicherheit. Wenn alle Verkehrsteilnehmer die Bestimmungen kennen und sich daran halten, gibt es wesentlich weniger Konfliktpotential", so Nosé abschließend.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.