Koschuhs Kastl 10
Innsbruck, wir müssen lachen

Markus Koschuh in den BezirksBlätter Innsbruck | Foto: Böhm
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  • hochgeladen von Georg Herrmann

Was fällt einem Kabarettisten zum Ukraine-Krieg ein? Nichts. Zumindest nichts Lustiges. Es macht mich fassungslos, dass zwar nicht direkt vor der Haustüre, aber schon ein Eck weiter plötzlich wieder Bomben fallen. Da vergeht selbst mir das Lachen, ich bin wütend und frage mich, was ich tun kann, außer zu spenden.

Zum Beispiel Zeichen setzen. Ja, genau. Die Menschen in der Ukraine müssen wissen, dass wir sie nicht vergessen. Ein schönes Zeichen ist zum Beispiel, dass die Bergiselschanze nachts blau-gelb erstrahlt. Es ist ein Zeichen, das weithin sichtbar ist. Ein Zeichen für den Frieden setzten gut 1.500 Menschen auch vergangenen Samstag vor dem Goldenen Dachl.

Und immer wieder ertappe ich mich zuletzt dabei, überall Zeichen zu sehen: Im blau-gelben Schriftzug eines schwedischen Einrichtungshauses. Oder wenn ich im Kinderzimmer am späten Abend einen blauen und einen gelben Lego-Stein nebeneinander liegen sehe (Kinder!? Wer hat da nicht aufgeräumt? Jetzt aber schnell!) oder wenn ich am Rand der Sandkiste am Judenbühel sitze und eine blaue Schaufel neben einem gelben Kübel liegen sehe.

Dann entkommt mir sogar ein zaghaftes Lächeln. Und Lächeln oder Lachen ist besonders in schwierigen Zeiten wichtig. Wenn wir nicht mehr lachen, haben die Miesmacher und Kriegstreiber gewonnen. Darum: Lassen wir uns das Lachen nicht nehmen. Denn irgendwie ist Lachen der kleine Bruder der Hoffnung.

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