Innsbrucks Partnerstädte: "In Sarajevo blieb mir der Atem weg"
Unter Innsbrucks Partnerstädten nimmt die Hauptstadt Bosniens eine traurige Sonderstellung ein.
"Bei unserem letzten Besuch gingen wir in einen Park im Zentrum von Sarajevo. Links und rechts waren die Hügel, von denen aus die Scharfschützen auf die Stadt geschossen haben. In vielen Gebäuden sah man noch immer Einschusslöcher. Das hat mich tief getroffen", schildert Vizebgm. Christine Oppitz-Plörer und ihre Augen werden glasig. "Das muss man sich vorstellen! Sarajevo hatte – so wie Innsbruck – nach Olympia eine blühende Zukunft vor sich. Doch dann kam Krieg und Völkermord – eine Flugstunde von Innsbruck entfernt." Noch ein kurzer Blick ins Leere, dann hat die ehemalige Stadtchefin ihre Fassung wiedergefunden: "Deshalb bin ich auf diese Partnerschaft besonders stolz!"
Kultur und Austausch
Die Landeshauptstadt hat insgesamt sieben Partnerstädte: Aalborg (Dänemark), Freiburg (Deutschland), Grenoble (Frankreich), Krakau (Polen), New Orleans (USA), Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) und Tiflis (Georgien). Für die Pflege dieser Partnerschaften ist seit der Regierungsbildung die nunmehrige Vizebürgermeisterin verantwortlich. "Jede Partnerschaft ist anders, wobei es die engsten Bande sicher mit Freiburg gibt. Aber auch mit Tiflis und Grenoble ist der Austausch intensiv", erläutert Oppitz-Plörer.
Blues, Jazz und Bildung
Das sichtbarste Band verbindet Innsbruck aber eindeutig mit New Orleans. Jeden Sommer kommen Studenten aus der Metropole am Mississippi in die "Hauptstadt der Alpen", um hier ein wenig zu studieren und viel Party zu machen. Zeitgleich setzt das alljährliche New Orleans Festival ein unüberhörbares Zeichen für Innsbrucks Verbundenheit mit der Blues- und Jazz-Metropole. Dabei hat auch diese Partnerstadt harte Jahre hinter sich. Nachdem die größte Stadt in Louisiana von Hurrikan Katrina 2005 fast zur Gänze zerstört wurde, kommt der Wiederaufbau nur schleppend in Gang. Mit New Orleans überwiegt der kulturelle Austausch. "Bei anderen Städten liegt der Fokus eher auf Jugend, Sport oder Bildung," erläutert Oppitz-Plörer.
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