Studentisches Wohnen
Karmelitergasse 9 bis 13 wird neue Heimat für 166 Studierende

Im Bereich zwischen Karmelitergasse und Südbahnstraße entsteht neues studentisches Wohnen. Bis 2025 entstehen 166 Studierendeplätze in 133 Einheiten. | Foto: IKM
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  • Im Bereich zwischen Karmelitergasse und Südbahnstraße entsteht neues studentisches Wohnen. Bis 2025 entstehen 166 Studierendeplätze in 133 Einheiten.
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INNSBRUCK. Das Projekt „Gästehaus für Studierende und Lehrende Karmelitergasse" wird realisiert. Die Karmelitergasse 9 bis 13 wird neu gestaltet.  Bis 2025 werden auf einer Nutzfläche von 3.100 Quadratmetern 166 Studierendeplätze in 133 Einheiten (Ein- bzw. Zweizimmereinheiten) gebaut. 

Präsentation

Bürgermeister Georg Willi, Franz Danler (Geschäftsführer Innsbrucker Immobiliengesellschaft), Betina Hanel und Gerhard Manzl (Architektengemeinschaft des Siegerprojektes) sowie Günther Jedliczka (Geschäftsführer, OeAD-Wohnraumverwaltungs GmbH) präsentieren per Videokonferenz das neue Projekt. Unter der Leitung der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) entsteht im Bereich zwischen Karmelitergasse und Südbahnstraße neues studentisches Wohnen. Bis 2025 werden auf einer Nutzfläche von 3.100 Quadratmetern 166 Studierendeplätze in 133 Einheiten (Ein- bzw. Zweizimmereinheiten) gebaut. Betrieben wird das Haus zukünftig von OeAD student housing. „Je mehr leistbares studentisches Wohnen wir schaffen, desto mehr können wir dazu beitragen, den überhitzten Wohnungsmarkt zu entschärfen. Mit diesem Projekt bieten wir jungen Studierenden ein modernes und attraktives Angebot. Die 133 Plätze stehen sowohl der Universität Innsbruck als auch dem MCI | Die Unternehmerische Hochschule® zur Verfügung“, betont Bürgermeister Georg Willi.

Präsentation des Projekts Karmelitergasse per Videokonferenz. | Foto: BezirksBlätter
  • Präsentation des Projekts Karmelitergasse per Videokonferenz.
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Wettbewerbssieger

Aus einem EU-weiten Wettbewerb mit 36 teilnehmenden Planungsbüros wurde am 11. November 2021 der Vorentwurf der Innsbrucker Arbeitsgemeinschaft DI Betina Hanel und DI Gerhard Manzl zum Sieger gekürt. „An diesem schwierigen Bauplatz entsteht ein stringenter, linearer sechsgeschoßiger Baukörper, der neben seinen städtebaulichen und architektonischen Qualitäten auch in funktioneller und ökonomischer Hinsicht überzeugt. Optisch besticht die klare Formensprache“, fasst der Geschäftsführer der IIG, Franz Danler, die Jury-Einschätzung zusammen und ergänzt: „Damit kommt ein weiteres Projekt für die Schaffung studentischen Wohnraums der IIG zur Umsetzung.“ 

Details

Das geplante Gebäude erstreckt sich entlang der viel frequentierten Südbahnstraße und schafft in Richtung Karmelitergasse viel Raum zu den Nachbargebäuden. Alle Wohneinheiten orientieren sich konsequent nach Westen, zum Bahnhof, Richtung Osten, dient eine 2,5 Meter breite Raumschicht als lärmgeschützte Begegnungszone. Jedes Geschoß verfügt über eine offene gemeinschaftliche Wohnküche. Im Erdgeschoß sind zur Belebung des Straßenraumes 145 Quadratmeter für Geschäftseinheiten geplant. Neben den 133 Wohneinheiten für Studierende sind 22 Tiefgaragen-Stellplätze vorgesehen. Der gesamte Bau wird im Sinne einer innerstädtischen Nachverdichtung und unter der Prämisse der sparsamen Ausnutzung von Grund und Boden in Passivbauweise verwirklicht. Die geschätzten Errichtungskosten liegen bei rund 14 Millionen Euro. Das Architekten-Duo Betina Hanal und Gerhard Manzl beschreibt seinen Entwurf wie folgt: „Die besondere Qualität des Projektes zeigt sich in der transparenten Schallschutzwand, die das Gebäude gegen die stark frequentierte Südbahnstraße abschirmt und gleichzeitig den Blick Richtung Kellerjoch freigibt. Hinter diesem Element befindet sich die Erschließung des Gebäudes sowie eine Veranda, die den Studierenden als zusätzlicher Gemeinschaftsraum dient.“ „Als Projektbetreiber ist es uns ein großes Anliegen, dass unsere Häuser zukunftsfit sind. Nachhaltigkeit hat einen großen Stellenwert für uns. Die Idee des ökologischen Bauens findet sich nicht nur in unserem Motto „Passive houses for active students“. Wir versuchen diese auch im Rahmen unserer Sommer-Unis zu vermitteln“, beschreibt Mag. Günther Jedliczka, Geschäftsführer von der OeAD-Wohnraumverwaltungs GmbH deren Herangehensweise zum Projekt. 

Franz Danler (Geschäftsführer IIG), das Architekten-Duo Gerhard Manzl und Betina Hanel sowie Bürgermeister Georg Willi und Projektleiter Martin Franzmair (IIG) bei der Präsentation des Projektes Gästehauses für Studierende und Lehrende (v.l.n.r.). | Foto: IKM
  • Franz Danler (Geschäftsführer IIG), das Architekten-Duo Gerhard Manzl und Betina Hanel sowie Bürgermeister Georg Willi und Projektleiter Martin Franzmair (IIG) bei der Präsentation des Projektes Gästehauses für Studierende und Lehrende (v.l.n.r.).
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Der Nutzer

Die OeAD-WohnraumverwaltungsGmbH (OeAD-WV bzw. OeAD student housing) ist eine gemeinnützige Serviceeinrichtung, die sich zu 100% selbst erhält und deren Ziel es ist, für den Hochschulstandort Österreich, internationale Studierende und Gastforscherinnen und Gastforscher bestmöglich unterzubringen. Die OeAD-WV ist im Eigentum der OeAD-GmbH (Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung), die wiederum im Eigentum
der Republik Österreich steht. Für den Hochschulstandort Innsbruck will die OeAD-WV nun gemeinsam mit der IIG das Projekt Karmelitergasse umsetzen.

Das Areal

Das Projektareal befindet sich im Bauplatzkonvolut zwischen Mentlgasse, Südbahnstraße, Liebeneggstraße und Karmelitergasse. Am nördlichen Ende befindet sich die sogenannte Mentlvilla, vor ca. 10 Jahren von Jörg Streli im Auftrag der Caritas geplant. Die Mentlvilla steht im städtebaulich zu untersuchenden Bereich und muss in ihrer jetzigen Form miteinbezogen werden. Das Baufeld der IIG erstreckt sich im südlichen Bereich über ca. 2/3 der Länge des Bauplatzkonvoluts. Im Osten des WB-Areals hinter der Südbahnstraße befinden sich die Gleistrassen der ÖBB, welche in den Innsbrucker Hauptbahnhof münden. Nördlich und westlich des WB Areals befinden sich überwiegend Wohngebäude mit teilweise Gewerbeflächen im Erdgeschoss. Im Südwesten befindet sich die Grünanlage „Pechepark“ und im Südosten eine Tankstelle und weitere einzelne Betriebsgebäude. Die Grundstücke für das konkrete Projekt „Studentisches Wohnen“ umfassen eine Fläche von ca. 1.300 m2 und bilden den südlichen Teil des Bereiches zwischen Karmelitergasse, Mentlgasse und Südbahnstraße (gesamt ca. 2.400 m2).

Das Siegerporjekt

Die Jury des Architekturwettbewerbs über den Sieger: "Ein stringenter linearer, sechsgeschossiger Baukörper stellt die städtebauliche Grundidee des Projektes dar. Das Gebäude nimmt die Ausrichtung des Straßenverlaufes der viel frequentierten Südbahnstraße auf, wirkt als Schallschutzwand und schafft in der Karmelitergasse viel Raum zu den Nachbargebäuden. Der kompakte Baukörper zeigt weder Vor- noch Rücksprünge, die Kraft des Entwurfs entwickelt sich aus der klaren Baukörperfigur. Neben den städtebaulichen und architektonischen Qualitäten überzeugt das Projekt auch in funktioneller und ökonomischer Hinsicht. Alle Zimmer sind konsequent nach Westen orientiert, ihnen vorgelagert ist ostseitig eine ca. 2,5m breite Raumschicht, die die Erschließung und lärmgeschützte Begegnungszone beinhaltet. Dieses Raumangebot generiert Gemeinschaft, Kommunikation und ungezwungene Begegnungsmöglichkeiten. Je Geschoss wird darüber hinaus noch ein Gemeinschaftsraum angeboten, der auch in der Fassade ablesbar ist. Die Erdgeschosszone überzeugt durch die spezielle Programmierung und Zuordnung der einzelnen Nutzungsbereiche und trägt so zur Belebung des Straßenraumes bei. Die klare Strukturierung des Gebäudes lässt eine wirtschaftliche Umsetzung erwarten. Die Erschließung ist nach brandschutztechnischen Gesichtspunkten zu optimieren, ohne das Konzept wesentlich zu verändern. Die Fassade zur Südbahnstraße ist hinsichtlich der sommerlichen Überwärmung und der Passivhaus Tauglichkeit nach PHPP weiterzuentwickeln, die entsprechenden rechnerischen Nachweise sind zu erbringen. Angeregt wird, die Verlegung des Trafos ins Erdgeschoss anzudenken, da die Raumhöhe über dem Trafo für die Manipulation nicht ausreicht. Die Eingangssituation mit Rampen und Treppen entlang der Südbahnstraße sind in der weiteren Projektentwicklung zu überdenken. Insgesamt zeigt der Beitrag eine überzeugende städtebauliche, architektonische und funktionelle Lösung an diesem so schwierigen Ort und bietet ein überaus großzügiges Raumangebot, in dem sich gemeinschaftliches Leben entwickeln kann.

Die Zukunft

Das gegenständliche Projekt stellt einen weiteren Schritt im Sinne der Umsetzung der nach wie vor verfolgten Ziele dar. Südlich der Liebeneggstraße wird in Verlängerung der Südbahnstraße bis zum Südring derzeit ein verkehrs- und städtebaulicher Masterplan entwickelt. Das gegenständliche Umstrukturierungsgebiet kann aber unabhängig davon bereits in Angriff genommen werden, da die Rahmenbedingungen für eine Projektentwicklung von der „Mentlvilla“ bis zur Kreuzung Liebeneggstraße klar vorliegen und somit unabhängig von der südlich anschließenden großräumigen Untersuchung eine Projektentwicklung gestartet werden kann.

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