Kein Frieden für den Tummelplatz

Ernst Busse | Foto: Foto: Kretzschmar

Der Tummelplatz am Schloss Ambras ist eine Gedenkstätte – In Ruhe werden die Toten dort aber nicht gelassen.

Ruhet in Frieden – so sollte es eigentlich auch am Tummelplatz in der Nähe des Schloss Ambras sein. Aber die Gedenkstätte aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg bekommt einfach keine Ruhe.

(vk). Vandalen verwüsten immer wieder alte Denkmäler und Schnitzereien am Tummelplatz. So auch in den vergangenen Wochen. Obman des Betreuungs- und Erhaltungsvereins Ernst Busse zeigt verärgert, aber auch traurig über solche Taten, das jüngste Opfer vom Vandalismus:
Eine Schnitzerei, wahrscheinlich aus den 1920er-Jahren, welche eine Erinnerung an einen Feldkuraten darstellt. „Da gibt es einen Wahnsinnigen, der Dinge mit Bezug auf die Kirche grundlos zerstört.

Mit Bohrmaschine und Meißel
Bei dieser Schnitzerei hat er schweres Gerät verwendet. Vermutlich einen Steinmeißel, eine Bohrmaschine oder ein Schnitzmesser“, erklärt Busse erzürnt. Das Tragische: Solche Schnitzereien sind unersetzbar.
Dahinter zu kommen, wer der Übeltäter ist, ist schwierig. „Wir sind zu weit entfernt von der Stadt, dass jemand etwas bemerkt und zu nahe dran, sodass jeder problemlos zu Fuß hier hoch kommen kann, Störenfriede inklusive.“ Immer wieder veranstalten Jugendliche hier ihre Feten und lassen Dosen und Flaschen einfach liegen.

Schmierereien und Diebstahl
Und auch die Kapellen am Tummelplatz werden nicht verschont. „In der Antoniuskapelle wurde eine Madonna zerstört. Und die Lurdeskapelle wird seit neuestem mit Kritzeleien beschmiert. Auch der Opferstock wird immer wieder aufgebrochen“, erklärt Busse. Im Kampf gegen diese Taten gab es schon Bestrebungen, eine Lichtanlage zu installieren, aber am Tummelplatz gibt es weder Strom noch Wasser. „Wir haben uns erkundigt, was es kosten würde, eine Leitung zum Tummelplatz zu legen. Das Angebot veranschlagte 20.000 Euro. Das können wir uns einfach nicht leisten“, so der Obmann.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.