Koschuhs Kastl 12
Keine Zeit für schlechte Witze

Markus Koschuh zum Thema Wohnpolitik in Innsbruck. | Foto: Böhm
  • Markus Koschuh zum Thema Wohnpolitik in Innsbruck.
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  • hochgeladen von Georg Herrmann

Als Kabarettist kenne ich den Unterschied zwischen guten und schlechten Witzen. Die geplante „Leerstandsabgabe“ auf die vielen leerstehenden Wohnungen ist ein: schlechter Witz. Vorgesehen sind für Wohnungen bis 30 Quadratmeter 240 Euro Abgabe pro Jahr, dann folgt eine weitere Staffelung nach Wohnungsgröße bis 2.200 Euro für Wohnungen über 250 Quadratmeter. Vermutlich ist damit die leerstehende Hofburg gemeint.

Bei Wertsteigerungen der Wohnungen, die ein Vielfaches davon betragen, wird eine solche Abgabe vor allem eines hervorrufen: tausendfaches mildes Lächeln. Zur Erinnerung: Geschätzt 3.000 (!) Wohnungen stehen allein in Innsbruck leer und sind einer der Gründe, warum eine 2-Zimmer-Wohnung unter 1.000 Euro Miete einem Lotto-6er gleicht. Warum ist die letzten Jahre so gut wie nix dagegen getan worden? Sind einzelne Parteien zu sehr mit der Immobilienwirtschaft verbandelt?

Profitieren einzelne Parteien oder deren Politiker direkt oder indirekt vom Innsbrucker Wohnwahn, während sie sich in Interviews „betroffen“ (schau, schau!) zeigen? Innsbruck hat genug von Versprechen, die genau so sind wie tausende Wohnungen: leer. Und wir brauchen keine Paragrafen, die eher in ein Kabarettprogramm passen als in ein Gesetz. Denn im Gesetzesentwurf zur wirkungslosen Leerstandsabgabe steht noch nicht einmal ein Datum. Dort steht glatt: 1. Jänner 20XX. Das ist nicht einmal ein schlechter Witz.

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