Kellner-Praktikum mit Hintergedanken

Wie Claudia Meister an ihren Stärken arbeitet.

11 Uhr und der Countdown für das Mittaggeschäft im Cafe-Restaurant 9b bei der Technik-Uni läuft. Mittendrin Praktikantin Claudia Meister. Eine Frau mit Beeinträchtigung, die mehr will. Ihr Vorhaben: Anderen zu zeigen, was in ihr steckt.

Die junge Frau bereitet gerade die Besteckkörbe vor. Gewissenhaft werden Messer, Gabel und Servietten in Metallkörbe geschlichtet und die Tische eingedeckt. Das Cafe ist schon gut gefüllt. „Noch einen Kaffee, bitte“, ruft ein Gast. Flink serviert die junge Frau die Tasse ab und macht sich gleich auf den Weg zur Kaffeemaschine. Etwas langsamer wie ihre Kellnerkollegen und -kolleginnen, dafür umso konzentrierter, presst sie den frisch gemahlenen Kaffee in den Espressoträger und hängt ihn in die Maschine ein.
Claudia Meister ist Teammitglied des Arbeitsstandortes Hötting West der Lebenshilfe an der Technik-Uni und hat schon viel Berufserfahrung gesammelt. Ob als Tischlerin, im Hausmeisterservice, im Büro der Lebenshilfe Zentrale oder einmal pro Woche stundenweise als Praktikantin im Cafe 9b. Ihr geht es nicht nur darum, zu arbeiten, sondern anderen Menschen zu zeigen, was in ihr steckt.

Die Küchenglocke klingelt. Es ist Zeit die Essen zu servieren. Teller für Teller werden zum Tisch gebracht, Bestellungen aufgenommen, leere Gedecke und Gläser abserviert und in die Spülmaschine geräumt. Dass sich die leidenschaftliche Kellnerin nicht überfordert fühlt, sondern gut ausgelastet ist, dafür sorgen die Belegschaft und die Chefin vom 9b, Edit Pataki, gleichermaßen. „Claudia ist voll bei der Sache und ist dank ihrer freundlichen Art bei den Gästen überaus beliebt“, so Pataki.
Ob Claudia Meister mal fix in einem Cafe arbeiten will, lässt sie selbst offen. „Dazu muss ich noch viel lernen und dafür ist das Praktikum ja da“.